Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen: So lange sind Lebensmittel noch genießbar
Autor: Michelle Sarafski
Deutschland, Montag, 21. Oktober 2024
Du hast ein abgelaufenes Produkt daheim herumstehen und weißt nicht, ob es noch essbar ist? Wir erklären dir, wie lange du Lebensmittel auch nach Ablauf des "Mindesthaltbarkeitsdatums" noch verzehren darfst und wie du erkennen kannst, ob es schlecht geworden ist.
Wir alle kennen es doch alle. Ein Lebensmittel stand zu lange in der hintersten Ecke des Kühlschranks oder des Vorratsraums und das Mindesthaltbarkeitsdatum wurde überschritten. Das Produkt sieht aber gar nicht schlecht aus.
Wie lange kannst du es also wirklich noch essen? Wir verraten es dir.
Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht gleich Verbrauchsdatum
Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) gibt für ungeöffnete Lebensmittel an, wie lange diese bei richtiger Lagerung ihre normalen Eigenschaften, wie Geruch, Geschmack, Farbe, Konsistenz und Nährwert beibehalten. Das Datum beschreibt also nur die Qualität und nicht die Genießbarkeit des Produkts. Oft geben Hersteller ein früheres Datum an, um auf Nummer sicher zu gehen. Das Produkt darf also auch noch im Laden verkauft werden, wenn es das MHD überschritten hat. Es gibt auch Lebensmittel, die gar kein MHD haben, wie frisches Obst und Gemüse, Wein, Getränke mit einem Alkoholgehalt von 10 oder mehr Volumenprozent, Kaugummi, Zucker, Speisesalz oder Essig.
Das Verbrauchsdatum hingegen befindet sich auf schnell verderblichen Lebensmitteln, wie frischem Fleisch und Fisch, Vorzugsmilch, geschnittenem Obst und Salaten. Dieses Datum und die vorgegebene Lagerungstemperatur sollte man streng einhalten. Denn auch wenn das Fleisch noch gut aussieht, können sich Bakterien darauf ausbreiten, die man mit dem bloßen Auge nicht sehen kann. Anders als beim MHD dürfen diese Produkte nach Überschreiten des Verbrauchsdatums nicht weiter verkauft werden, da diese eine Gesundheitsgefahr durch Keime darstellen.
MHD abgelaufen: Dürfen Händler die Produkte noch verkaufen?
Da viele Hersteller zur Sicherheit ein früheres MHD angeben, dürfen Produkte nach Ablauf immer noch ohne Bedenken verkauft werden, denn sie sind nicht automatisch verdorben. Hierbei haften jedoch die Händler und nicht mehr der Hersteller. Dabei muss darauf geachtet werden, dass beim Produkt mit einem Aufkleber auf das Überschreiten des MHDs hingewiesen wird. Auch reduzieren Händler diese Lebensmittel oft im Preis.
Kauft ein Kunde bewusst ein abgelaufenes Produkt und es stellt sich als verdorben heraus, darf dieser ein einwandfreies Produkt oder sein Geld zurückfordern. Trotzdem gilt: Wenn man ein abgelaufenes Produkt kauft, zuerst schauen, riechen und vorsichtig probieren, bevor es gegessen oder getrunken wird.
Werden die Produkte nicht sofort konsumiert, sollte man besonders auf die Lagerung achten, die auf dem Produkt angegeben ist. Hier ist vor allem die Temperatur wichtig, aber auch, dass sie beispielsweise nicht in die hinterste Ecke des Vorratsraums oder Kühlschranks gestellt und dort vergessen werden.