Gefährliche Giftstoffe in Lebensmitteln - schon kleine Mengen können schädlich sein

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Pestizide in Lebensmitteln sind vielen bekannt. Doch es gibt auch natürliche Giftstoffe in vielen Lebensmitteln, die für unsere Gesundheit gefährlich werden können. Die Gefahren werden häufig unterschätzt.

Pestizide in Lebensmitteln sind vielen bekannt. Doch es gibt auch Giftstoffe natürlichen Ursprungs, mit deren Hilfe Pflanzen Fressfeinde abwehren. Was sind das für Giftstoffe, in welchen Lebensmitteln finden sie sich und welche Menschen sollten vorsichtig sein?

In welchen Lebensmitteln kommen Giftstoffe natürlichen Ursprungs vor?

Pestizide in Lebensmitteln sind vielen bekannt. Doch es gibt auch Giftstoffe natürlichen Ursprungs. Dabei handelt es sich beispielsweise um chemische Verbindungen. Mit deren Hilfe wehren Pflanzen Fressfeinde – wie zum Beispiel Insekten oder Mikroorganismen – ab.

Vielen Menschen bekannt ist, dass Kartoffeln, Tomaten und roten Bohnen solche Stoffe enthalten. Auch Pilze, Rhabarber und Spinat enthalten Giftstoffe natürlichen Ursprungs, genauso wie Aprikosenkerne, Getreide, Mandeln und Muskat.

Nur knapp die Hälfte der Befragten des Bundesinstituts für Risikobewertung kennen pflanzliche Gifte überhaupt. Die Gesundheitsgefahren, die von solchen Substanzen ausgehen, werden unterschätzt. Währenddessen werden die Risiken synthetischen Ursprungs, beispielsweise durch Schwermetalle, häufiger überschätzt.

Giftstoffe in Mandeln, Pfirsichen oder Bohnen

Natürliche Giftstoffe sind beispielsweise Blausäure-Verbindungen wie Amygdalin. Diese finden sich vor allem in Bittermandeln und Aprikosen- sowie Pfirsichkernen. Bereits fünf bis zehn rohe Bittermandeln können für Kinder tödlich sein. Solch ein hoher Verzehr wird in der Regel durch den bitteren Geschmack vermieden.

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In Bohnen findet sich beispielsweise Phasin. Dabei handelt es sich um Eiweißverbindungen, die die Pflanze vor Fressfeinden schützen sollen. Diese können bei unzureichender Zubereitung Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Schon kleine Mengen können gesundheitsschädlich sein, daher dürfen Bohnen nicht roh gegessen werden.

Bereits wenige rohe Bohnen können zu blutigen Durchfällen, Fieber und Krampfanfällen führen. Auch Schockzustände sind möglich. Die Symptome zeigen sich in der Regel nach zwei bis drei Stunden. Um Phasin zu zerstören, solltest du unter anderem Erbsen und Bohnen für mindestens 15 Minuten bei 100 Grad Celsius kochen; garen reicht in der Regel nicht aus. 

Giftstoffe in Gemüse

Kartoffeln und Tomaten produzieren zur Schädlingsabwehr Alkaloide, unter anderem Solanin und Tomatin. Unreifes und Grünes solltest du daher in diesem Fall vermeiden. Das Bundesinstitut für Risikobewertung legt einen Grenzwert von 0,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag für Solanin fest. 

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Leichte Solanin-Vergiftungen können zu einem Kratzen oder Brennen im Hals führen. Auch Magen-Darm-Beschwerden sind möglich. Bei schweren Vergiftungen kann es zu Bewusstseinsstörungen kommen. Bei Kindern ist besondere Vorsicht geboten.

In Rhabarber, Spinat, Mangold, Rote Beete, Süßkartoffeln, Bambussprossen und Kakao befindet sich Oxalsäure. Dieser Stoff mach die Zähne stumpf und sorgt für ein pelziges Mundgefühl. Langfristig kann er Nierensteine begünstigen und die Nieren schädigen. Daher sollten Menschen mit Nierenerkrankungen keine oxalsäurehaltigen Lebensmittel zu sich nehmen; auch Kinder und Jugendliche sowie ältere Menschen, Schwangere und Stillende sollten vorsichtig sein.

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