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Dubai-Schokolade gibt es jetzt auch von Lindt - der Preis ist heftig


Autor: Robert Wagner

Deutschland, Samstag, 23. November 2024

Dubai-Schokolade liegt im Trend: Die Süßigkeit mit Pistazienmark, Engelshaar und Tahini ist bei Social-Media ein Hit. Nun springt auch Hersteller Lindt auf den Trend auf.
Knapp 15 Euro möchte Lindt für eine Tafel ihrer neuen limitierten "Dubai Chocolade".


Sie ist heiß begehrt, kostet aber ein kleines Vermögen: Die Rede ist von Dubai-Schokolade. In den sozialen Netzwerken wird das rund 15 Euro teure "Schoko-Gold" gehypt, getestet und selbst gemacht. Online sind die mit Pistazien-Creme und Teigfäden gefüllten Tafeln schnell vergriffen, der Run auf die wenigen Supermärkte, die sie anbieten, ist groß. 

Nun hat Lindt Deutschland auf den Trend reagiert und bringt eine limitierte "Lindt Dubai Chocolade" heraus. Wie das Unternehmen mitteilt, sei die handgefertigte Schokolade in ausgewählten Lindt Boutiquen erhältlich, beginnend mit dem Standort Düsseldorf. 

Nur 1000 Stück: Lindt wirft Premium Dubai-Schokolade auf den Markt 

Nur 1000 Stück der Schokolade hat Lindt zunächst produziert. Jede Tafel werde von Hand in einem hochwertigen Etui verpackt und anschließend nummeriert. Dementsprechend stolz ist auch der Preis: Laut t-online liegt der Preis zunächst bei 14,99 Euro pro Tafel. 

Die Füllung bestehe aus "einem besonders hohen Anteil von feinstem Pistazienmark, knusprigen Kadayif sowie samtigen Tahini", wie Lindt schreibt.  Das Ganze sei mit Vollmilchschokolade umhüllt. 

"Kadayif" - auch als Engelshaar bekannt - sind feine Teigfäden, die in levantinischen oder arabischen Desserts eine lange Historie haben. Sie sorgen für die knusprige Konsistenz der beliebten Schokoladensorte.

Was macht Dubai-Schokolade so besonders?

Tahini ist eine Paste aus feingemahlenen, gerösteten Sesamkernen. Sie entstammt der arabischen Küche und wird sowohl für süße als auch herzhafte Speisen verwendet, um diesen eine besonders cremige Textur zu verleihen.

Zu den Expertinnen in Sachen Dubai-Schokolade gehört Food-Bloggerin Kiki Aweimer in Bochum. Sie habe die Schokolade Anfang des Jahres auf einer Reise in Dubai entdeckt, berichtet die Unternehmerin gegenüber der dpa.

Nun vertreibt sie ihre eigene Dubai-Schokolade unter ihrer Marke Kikis Kitchen online. Die Nachfrage sei hoch, die Wartezeiten entsprechend lang. In den arabischen Emiraten sei diese Art von Schokolade schon länger bekannt.

Billigere Alternative: Dubai-Schokolade selber machen 

Wer die Schokolade kosten, aber nicht darauf warten oder so viel Geld dafür bezahlen will, könne sie sich ganz einfach selbst machen, erklärt eine Sprecherin der Verbraucherzentrale. "Das ist mit wenigen Zutaten zu Hause umsetzbar." 

Im Internet kursieren zig Anleitungen dazu mit Millionen Aufrufen. Die Zutatenliste ist relativ kurz. Neben Vollmilchschokolade braucht man Pistazien-Creme, Sesammuß (Tahini) und Kadayif-Fäden aus Teig, die man auch im türkischen Gebäck Baklava findet. Die würden der Schokolade ihren charakteristischen Crunch geben, sagt die Food-Influencerin Aweimer. 

Wichtig für den Geschmack sei auch, dass eine Edelvollmilchschokolade genommen werde. Sie wird geschmolzen und in Form gebracht. Das Engelshaar, wie Kadayif-Fäden auch genannt werden, wird laut den Anleitungen klein geschnitten und in einer Pfanne in Butter geröstet. Danach kommen Pistazien-Creme und Tahini dazu. Die Schokolade wird nur noch damit gefüllt und wandert in den Kühlschrank. "Man beißt, es cruncht, man knackt die Schokolade auf", sagt Aweimer. Die Schokolade sei so besonders, weil sie gleich mehrere Sinne anspreche. 

Erst wenige Jahre alt: Dubai-Schokolade während Schwangerschaft entwickelt

Die Dubai-Schokolade stammt ursprünglich vom Unternehmen Fix Dessert Chocolatier, das sie seit 2021 in Dubai anbietet. Unternehmensgründerin Sarah Hamouda gilt als Erfinderin. Sie hat sich das Rezept während ihrer Schwangerschaft ausgedacht, wie sie schon mehrmals berichtet hat. In Dubai kostet die Schokolade umgerechnet etwa 16,60 Euro. Dass sie sich zu einem globalen Hit entwickeln würden, hätte sie nie gedacht, sagte Hamouda dem Sender CNN. 

Der Grund, wieso die Menschen gerade so Sturm laufen würden für die Schokolade, sei die nicht zu bedienende hohe Nachfrage, sagt Aweimer. "Jeder will mal probieren." Es habe sich wie ein Lauffeuer verbreitet. 

Auf Tiktok werden Geschmackstests zur Dubai-Schokolade millionenfach geklickt, Rezepte gehen viral. Das Video einer Influencerin aus den USA, die die Dubai-Schokolade testet, wird mehr als 80 Millionen Mal aufgerufen. 

Verbraucherzentrale kritisiert hohen Preis

Nicht nur Kikis Kitchen bietet den viralen Schoko-Hit an, auch andere Anbieter wie jetzt eben Lindt sind auf dem Markt - auch mit relativ teuren Tafeln. Das kommt nicht bei allen Verbrauchern an: "Wahnsinn wie man Menschen veräppeln kann...dieser Dubai Trend ist doch die reinste verarsche...", schreibt beispielsweise eine Nutzerin unter dem Instagram-Post von Lindt. 

Doch was macht die Schokolade so teuer? Die Zutat, für die die Hersteller besonders tief in die Tasche greifen müssten, sei die Pistazien-Creme, sagt die Sprecherin der Verbraucherzentrale in Berlin. Die Verbraucher sollten genau hinschauen, wie viel Pistazie wirklich in dem Produkt drinstecke. 

Mit den anderen Zutaten sei der Preis nicht zu erklären. "Durch die sozialen Medien ist das Thema Dubai-Schokolade gerade ganz präsent." Das wüssten die Hersteller, weshalb sie einen extra hohen Preis verlangten.

Influencerin verteidigt Preis

Für den hohen Preis seien Handarbeit und relativ teure Rohstoffe wie Pistazien und Fair-Trade-Schokolade verantwortlich, sagt Aweimer. "An einer Tafel Schokolade sind bei uns acht Menschen beteiligt, bis die Schokolade wirklich an den Kunden geht." Sie wisse, dass der Preis für Kritik sorge. 

Auch einzelne Rewe-Märkte verkaufen Dubai-Schokolade. Ein Markt im bayerischen Königsbrunn bei Augsburg warb jüngst auf Instagram damit. "Die Schokolade ging ziemlich schnell weg", berichtete der Geschäftsführer. rowa/mit dpa