Der grüne Knollenblätterpilz: So erkennst du den gefährlichsten Pilz der Welt
Autor: Thomas Grotenclos
Deutschland, Mittwoch, 05. November 2025
Der tödliche grüne Knollenblätterpilz wächst auch in Deutschland – so schützt du dich beim Sammeln vor der unsichtbaren Gefahr im Wald!
- Was macht den Grünen Knollenblätterpilz so gefährlich?
- Wie könnte ein Farbstoff Leben retten?
- Wie schützt du dich beim Pilzesammeln?
Pilzesammeln ist ein beliebtes Hobby, birgt aber auch ernsthafte Gefahren. Besonders der grüne Knollenblätterpilz gilt als der tödlichste Pilz der Welt und kommt auch in Deutschland vor. Schon der Verzehr kleinster Mengen kann zu schweren Vergiftungen führen. Die Gefahr ist besonders groß, weil der Pilz leicht mit essbaren Arten verwechselt wird. Wer Pilze sammelt, sollte sich deshalb gut auskennen oder im Zweifel auf den Verzehr verzichten. Fachkundige Beratung und genaue Bestimmung sind beim Sammeln unerlässlich, um lebensbedrohliche Fehler zu vermeiden.
Was macht den Grünen Knollenblätterpilz so gefährlich?
Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) wird im Englischen "Death Cap" genannt, und das auch völlig zu Recht. Er ist weltweit für mehr als 90 % aller tödlichen Pilzvergiftungen verantwortlich, in Deutschland für rund 80 % laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung.
Das Tückische an dem Pilz ist, dass er essbaren Pilzen zum Verwechseln ähnlich sieht. Mit bloßem Auge lässt er sich kaum vom Wiesenchampignon oder Parasolpilz unterscheiden. Laut Berichten schmeckt der Pilz auch gar nicht schlecht.
Das große Problem steckt in den Inhaltsstoffen: Der Pilz enthält gleich mehrere hochgiftige Substanzen, insbesondere Amatoxine, unter anderem das gefährliche Alpha-Amanitin, das sogar hitzeresistent ist: Selbst wenn du den Pilz kochst oder brätst, bleibt es erhalten. Schon ein einzelner Pilz kann tödlich sein, denn in nur 50 g stecken bis zu 10 mg Amatoxine. Das reicht, um einen erwachsenen Menschen zu töten.
Wie könnte ein Farbstoff Leben retten?
Der Verlauf der Vergiftung ist heimtückisch, denn die ersten Symptome treten erst nach 6 bis 12 Stunden auf, wenn das Gift schon einen Großteil der Leber massiv beschädigt hat. Es kommt zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Gerinnungsstörungen und schließlich zu Leber- und Nierenversagen. Dann folgt häufig eine kurze Phase der scheinbaren Besserung, das ist jedoch nur eine gefährliche Täuschung, medizinische Maßnahmen wie eine Magenentleerung sind zu diesem Zeitpunkt bereits wirkungslos.
Bislang gab es kein spezifisches Gegengift, allerdings gibt es gerade Hoffnung: Ein Forscherteam aus China hat die Molekularstruktur des Giftes analysiert und möglicherweise einen Wirkstoff gefunden, der Leben retten kann. Im Fokus der Forschung steht das Protein STT3B, das eine zentrale Rolle für die Toxizität von Alpha-Amanitin spielt.