Darmentzündungen: Risiken durch fehlerhafte pflanzliche Ernährungsweise
Autor: Andrea Baumann
Deutschland, Freitag, 22. August 2025
Pflanzlich essen ist im Trend – doch nicht jede pflanzliche Kost ist gesund. Wir verraten, wie pflanzliche Ernährung deinen Darm schützen kann und wie du Entzündungen vermeidest.
Pflanzliche Ernährung gilt als gesund – reich an Vitaminen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Übergewicht senken können. Doch aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen: Nicht jede pflanzliche Ernährung schützt vor gesundheitlichen Problemen. Im Gegenteil – eine ungünstig zusammengestellte, rein pflanzenbasierte Ernährung kann das Risiko für Darmentzündungen sogar erhöhen.
Damit rückt ein bislang wenig beachteter Aspekt ins Zentrum der Ernährungsdebatte: die Qualität der pflanzlichen Lebensmittel. Hier erfährst du mehr über aktuelle Studien zu pflanzlicher Ernährung und Darmentzündungen, worauf es bei einer gesunden Auswahl ankommt und wie du deinen Darm gezielt schützen kannst.
Was sagen die Studienergebnisse?
In den vergangenen Jahren hat sich die Forschung intensiv mit dem Einfluss der Ernährung auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen beschäftigt. Besonders aufschlussreich ist eine groß angelegte Studie der Zhejiang University School of Medicine. Wie unter anderem Medical News Today berichtet, analysierten die Forschenden Daten aus der UK Biobank – einer Langzeitstudie mit über 500.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Großbritannien –, um Zusammenhänge zwischen Ernährungsgewohnheiten und Darmentzündungen zu untersuchen.
Das zentrale Ergebnis der Studie: Eine gesunde pflanzliche Ernährung kann das Risiko für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen senken. So zeigte sich bei Menschen, die sich regelmäßig von Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Nüssen ernährten, ein um 8 Prozent geringeres Risiko für Colitis ulcerosa und ein um 14 Prozent reduziertes Risiko für Morbus Crohn.
Anders sah es bei einer ungesunden pflanzlichen Ernährung aus: Personen, die sich zwar pflanzenbasiert ernährten, dabei aber vor allem stark verarbeitete Produkte wie raffinierte Getreidewaren, zuckerhaltige Getränke oder frittierte Snacks konsumierten, hatten ein um 15 Prozent erhöhtes Risiko, an Morbus Crohn zu erkranken.
Qualität der Lebensmittel entscheidend
Eine pflanzliche Ernährung schützt demnach nicht automatisch vor Darmerkrankungen – entscheidend ist die Qualität der Lebensmittel. So kann eine einseitige Ausrichtung auf vegane Fertigprodukte, Süßwaren oder stark verarbeitete Ersatzprodukte das Gleichgewicht des Darmmikrobioms stören und entzündliche Prozesse fördern.
Buchtipp: Darm mit Charme - Alles über ein unterschätztes Organ (Neuauflage)Neben der Lebensmittelauswahl spielt auch die langfristige Ernährungsweise eine zentrale Rolle. Wer dauerhaft gesund pflanzlich isst, profitiert nachweislich von einer stabileren Darmbarriere und einer verbesserten Regulation des Immunsystems – beide sind essenzielle Schutzmechanismen gegen chronische Entzündungen.