Die fränkische Kultur zeichnet sich nicht nur durch ihre handwerkliche Vielfalt aus, sondern ist vor allem für ihre einzigartige Kulinarik berühmt. Hierzu zählen die unzähligen Biersorten, die meist von traditionsreichen Betrieben oder kleinen lokalen Brauereien gebraut werden. Nicht umsonst gilt Oberfranken bis heute als die Region mit der weltweit höchsten Dichte an Brauereien.

Fotograf Paul Mayer und Autor Helmut Haberkamm widmen sich in ihrem Buch "Sieben Seidla – Brautradition in der Fränkischen Schweiz" genau dieser Biertradition. Sie geben Einblicke, wie die Bierkultur im Zentrum Frankens gelebt wird und berichten von der Entwicklung der Brauereilandschaft sowie neuer Bierspezialitäten wie zum Beispiel dem beliebten Craft-Beer.

Sieben Seidla – Brautradition in der Fränkischen Schweiz: Das erwartet die Leser im Buch

Heute existieren in der Fränkischen Schweiz etwa 70 Brauereien, die zum großen Teil seit Generationen in Familienbesitz sind. Was diese Brauereien verbindet, ist die tiefe Begeisterung für das Brauhandwerk und die Wertschätzung für das Bier. Im Buch "Sieben Seidla*" stellt Autor Helmut Haberkamm diese Betriebe ausführlich vor und erläutert die Bedeutung ihrer Biere für die lokale Kultur. Das Buch zieht das Fazit: "Und auch wenn die meisten Mühlen nicht mehr klappern: Nach einigen Seidla hört man am Schwingbogen noch das Rauschen des Jurameeres." Haberkamm sieht gerade das Seidla als einen der Höhepunkte der fränkischen Kulinarik und beschreibt: "das Seidla als Symbol für fränkische Lebensfreude und Behaglichkeit".

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Helmut Haberkamm stammt selbst aus Franken und ist studierter Anglist, Amerikanist und Germanist. Er bringt zudem Erfahrung aus dem walisischen Swansea mit und ist in Sachen Sprache ein ausgewiesener Experte. Hauptberuflich ist er als Gymnasiallehrer in Spardorf tätig, schreibt jedoch schon seit seiner Kindheit Gedichte und Theaterstücke – besonders schätzt er dabei die Mundart seiner Heimatregion.

1993 wurde Haberkamm unter anderem mit dem Bayerischen Kulturförderpreis ausgezeichnet. 2018 folgte die Frankenmedaille. Das "Seidla"-Buch entstand gemeinsam mit dem Fotografen Paul Mayer, der für seine atmosphärischen Landschaftsbilder bekannt ist. Er hat die Bierkultur der Fränkischen Schweiz mit eindrucksvollen Fotografien dokumentiert.

Kurzrezension “Siebe Seidla”: Dadurch erhält das Buch eine besondere Tiefe 

In dem “Sieben Seidla: Brautradition in der Fränkischen Schweiz*” Buch werden euch, wie der Name bereits verrät, sieben Brauereien aus der Fränkischen Schweiz vorgestellt. In diesem lernt ihr die Geschichte der Brauereien von der Gründung über Veränderungen und Hürden bis in die Gegenwart kennen. Ihr erfahrt, welche Biersorten die einzelnen Braustätten anbieten und wie eng viele dieser Biere mit der Region und ihrer Geschichte verbunden sind. Für die Bebilderung hat der Fotograf Paul Mayer zahlreiche Aufnahmen gemacht, die euch den Brauprozess von der Herstellung bis zur Verköstigung zeigen. Zu sehen sind unter anderem Braugeräte wie Stammwürze-Spindeln, der Reinigungsablauf der Sudkessel sowie die Herkunft der Zutaten für die Herstellung des Biers. Die Vielfalt der Bilder, die mit den unterschiedlichen Geschichten der Brauerin harmonieren, haben uns dabei besonders gut gefallen.

Die Dokumentation des traditionellen Bierbrauens wird durch viele Naturaufnahmen aus der Fränkischen Schweiz ergänzt. Zusätzlich finden sich Gedichte, Erzählungen und kleine Schmankerl, welche die Tradition der Region widerspiegeln. Da einige der vorgestellten Brauereien auch Gaststätten betreiben, bekommt ihr im Buch Informationen zu weiteren Angeboten der fränkischen Küche und zum Arbeitsalltag in der Gastronomie. Auf vielen Bildern sind die Bierbrauer, Köche und Helfer der Brauereien zu sehen, was dem Buch eine persönliche Note verleiht und die Geschichten lebendig macht. Gerade diese Nähe, Authentizität und Lebendigkeit macht das Buch über die Kunst des Bierbrauens für uns zu einer besonderen Empfehlung.