Druckartikel: Beliebtes Salatgemüse ist Bakterienherd - nur eine Zubereitung sicher

Beliebtes Salatgemüse ist Bakterienherd - nur eine Zubereitung sicher


Autor: Strahinja Bućan

Deutschland, Montag, 11. August 2025

Sprossen sind als gesunder Snack beliebt – doch sie bergen ein unsichtbares Risiko, vor welchem selbst die Verbraucherzentrale NRW warnt. Nur eine Zubereitung schützt zuverlässig vor gefährlichen Keimen.
Beliebtes Super-Food in der Asia-Küche: In Sprossen können sich giftige Bakterien verstecken.


Sprossen sind für Foodies eine geschätzte Zutat, die in Bowls und Salaten oder auf Brot durch ihren intensiven, leicht scharfen Geschmack überzeugen. Darüber hinaus bieten sie zahlreiche gesunde Inhaltsstoffe bei geringem Kaloriengehalt. Jedoch können sie, wenn roh verzehrt, unerwünschte Nebenwirkungen hervorrufen. Davor warnt nun die Verbraucherzentrale NRW.

Sprossen sind laut den Verbraucherschützern nämlich anfällig für krankheitserregende Bakterien wie Escherichia Coli (EHEC) und Salmonellen, die insbesondere für Risikogruppen gefährlich sind. Diese Bakterien können neben Magendarm-Symptomen auch schwere Verläufe verursachen. Pflanzenbasierte Lebensmittel, obwohl sie oft als gesund gelten, können ebenfalls eine Salmonellose auslösen. Auch äußerlich einwandfreie Sprossen können kontaminiert sein, da Salmonellen unsichtbar sind. Wie man das Risiko durch geeignete Vorsichtsmaßnahmen minimieren kann, erklärt Antonia Brandstädter, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale NRW. Außer Sprossen gibt es noch einige weitere Lebensmittel, die eine versteckte Bakterien-Gefahr in sich bergen.

Sprossen anfällig für Bakterien - Gefahr für Risikogruppen

Eine gründliche Reinigung ist entscheidend für den hygienischen Umgang mit Rohkost. Dies gilt ebenso für Produkte, die als verzehrfertig deklariert sind. Vorgewaschene Salate und Keimlinge bieten ideale Bedingungen für Bakterienwachstum. Zudem sollten diese möglichst zeitnah verzehrt und angemessen kühl gelagert werden. Wenn Lebensmittel nicht mehr frisch wirken oder die Verpackung aufgebläht ist, sollten sie entsorgt werden. Doch auch umfassendes Waschen hilft nicht immer, wenn die Keime unbemerkt im Inneren der Sprossen lauern.

Das Anbraten von bestimmten Sprossen kann ihnen nicht nur eine attraktive Note verleihen, sondern reduziert auch das Risiko einer bakteriellen Belastung. In der asiatischen Küche sind beispielsweise Currys mit Mungobohnensprossen populär. Gebratene Radieschen-, Rote Beete- oder Alfalfa-Sprossen können auf Salaten glänzen. Das Erhitzen neutralisiert zuverlässig gesundheitsschädigende Mikroorganismen durch die hohen Temperaturen, die beim Bratvorgang erreicht werden. Auch für Menschen mit einem geschwächten Immunsystem stellen erhitzte Sprossen keine Gefahr dar. Übrigens musste erst kürzlich eine weitere beliebte Asia-Zutat wegen einer Bakterien-Kontamination zurückgerufen werden.

Warum sind Sprossen derart anfällig? Während der Produktion oder Verarbeitung besteht die Gefahr, dass krankheitserregende Mikroorganismen auf Sprossen übertragen werden. Schon die Samen können kontaminiert sein. Das feucht-warme Klima während des Keimvorgangs fördert das Bakterienwachstum erheblich. Trotz Maßnahmen zur Keimreduzierung in der industriellen Verarbeitung bleiben Unsicherheiten bestehen. Besonders gefährdete Gruppen, darunter Kinder, ältere Menschen und immungeschwächte Personen, sollten Sprossen daher nicht roh konsumieren. Generell ist eine gründliche Hygienepraxis essenziell, um sich vor Lebensmittelinfektionen zu schützen.

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Selbst gezogene Sprossen bieten eine kostengünstige Alternative zu Supermarktprodukten. Die Samen sollten idealerweise im Fachhandel erworben werden. Kleinere Samen können direkt verwendet werden, während größere Samen wie Erbsen oder Mungobohnen vorab gewaschen und eingeweicht werden sollten. Bei Hülsenfrüchten empfiehlt sich das Erhitzen vor dem Verzehr, um ungünstige Inhaltsstoffe wie Lektine abzubauen. Nachtschattengewächse wie Tomaten sind aufgrund des giftigen Solanins ungeeignet. Microgreens wie Kresse, die weniger keimanfällig sind, entwickelt man weiter, bis erste grüne Blättchen sprießen. Aber auch beim Eigenanbau muss auf sorgfältige Hygiene geachtet werden.

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