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Abgelaufene Gewürze nicht wegwerfen: So helfen sie im Haushalt


Autor: Andrea Baumann

Deutschland, Montag, 15. Sept. 2025

Alte, abgelaufene Gewürze sind oft viel zu schade für den Müll: Hier sind nachhaltige Ideen, wie du Zimt, Kurkuma und Co. sinnvoll im Haushalt weiterverwenden kannst.
Auch wenn Gewürze abgelaufen sind, können sie im Haushalt vielseitig verwendbar sein.


Ob Kümmel, Paprikapulver oder Zimt: Manchmal kann ein genauer Blick in den Gewürzschrank längst vergessene Schätze ans Licht bringen. Die alten, abgelaufenen Gewürze solltest du dennoch nicht einfach entsorgen, denn sie sind nicht automatisch unbrauchbar. Zwar verlieren Gewürze mit der Zeit an Aroma und Farbintensität, doch viele ihrer Eigenschaften bleiben erhalten – und bieten neue Einsatzmöglichkeiten im Haushalt. Hier erfährst du, wie du mit etwas Kreativität und dem richtigen Hintergrundwissen das Beste aus abgelaufenen Gewürzen herausholst.

Wie kannst du abgelaufene Gewürze im Haushalt weiterverwenden?

Wie zahlreiche Studien wiederholt belegen, besitzen viele Gewürze antimikrobielle, geruchsneutralisierende oder entfettende Eigenschaften, die sie zu effektiven und natürlichen Haushaltsreinigern machen können. Selbst wenn das Aroma nachgelassen hat, bleiben diese Wirkstoffe in den Gewürzen oft erhalten. Besonders Kurkuma, Zimt, Muskat oder Nelken können dir auch nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch gute Dienste leisten.

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So kannst du zum Beispiel aus deinen alten Gewürzen ganz einfach ein natürliches Scheuermittel herstellen: Dafür vermengst du Zimt oder Muskat mit Natron und etwas Wasser zu einer Paste, die du gegen hartnäckige Verschmutzungen auf Töpfen oder in der Spüle einsetzen kannst. Die Gewürze sorgen für eine milde Schleifwirkung und hinterlassen gleichzeitig einen angenehmen Duft. Alte Gewürze können aber auch als Lufterfrischer eingesetzt werden. Wenn du Lorbeerblätter, Piment oder getrockneten Ingwer mit Zitrusschalen in einem Schälchen arrangierst, sorgst du auf natürliche Weise für ein frisches Raumklima. Alternativ kannst du kleine Duft-Säckchen selbst basteln und in Schubladen oder Kleiderschränken verteilen. Gegen muffige Mülleimer kannst du ein paar Nelken oder Zimtstangen in einen Teebeutel einfüllen und diesen auf den Boden des Eimers legen: So neutralisierst du unangenehme Gerüche auf ganz natürliche Weise.

Im Badezimmer wiederum empfiehlt sich ein Gewürzreiniger auf Essigbasis. Dazu setzt du Essig mit alten Kräutern wie Rosmarin, Thymian oder Wacholderbeeren an und lässt ihn ein paar Tage ziehen. Das ergibt einen fettlösenden, mild duftenden Reiniger für Fliesen, Spiegel oder Armaturen. Ein vielseitiger Helfer ist auch schwarzer Pfeffer. Streue etwas gemahlenen Pfeffer an Stellen, wo sich Ameisen oder andere Insekten zeigen: Das stört ihre Orientierung und hält sie auf natürliche Weise fern, ganz ohne chemische Mittel.

Was kannst du mithilfe von alten Gewürzen basteln?

Alte Gewürze sind aber nicht nur effektive Haushaltshelfer, sondern bieten auch vielseitige Grundlagen für ganz unterschiedliche Bastelprojekte, Dekorationen und natürliche Farbstoffe. Ein Klassiker ist das Färben mit Kurkuma oder Paprikapulver. Beide ergeben kräftige Gelb- und Orangetöne, die sich ideal für das natürliche Färben von Papier, Stoff oder Ostereiern eignen. Auch als Malmaterial sind alte Gewürze bestens geeignet: Wenn du Zimt, Paprika oder auch Kakaopulver mit etwas Wasser und Mehl zu einer Paste verrührst, kannst du sie wie Fingerfarben verwenden.

Mit Zimtstangen, Sternanis oder getrockneten Orangenschalen wiederum kannst du zur Adventszeit stimmungsvolle Akzente setzen: Ob auf dem Kranz, in Windlichtern oder als Teil eines selbst gemachten Potpourris – die Gewürze sorgen nicht nur für einen aromatischen Raumduft, sondern auch für eine gemütliche Atmosphäre.

Wenn du gerne Kerzen gießt, kannst du abgelaufene Gewürze zur Veredelung nutzen und zum Beispiel etwas Zimt oder Kardamom in das flüssige Wachs geben. Das sorgt für einen dezenten Duft und eine dekorative Optik – ideal auch als kleines selbst gemachtes Geschenk. Für Wärmekissen lassen sich alte Gewürze ebenfalls nutzen. Du kannst Lavendel, Zimt, Fenchel oder getrocknete Kräuter als beruhigende und angenehm duftende Füllung verwenden.

Welche alten Gewürze kannst du noch in der Küche verwenden?

Auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, sind viele Gewürze noch problemlos genießbar – sie haben lediglich an Intensität verloren. Wenn du deine Gewürze demnach richtig lagerst, also trocken, dunkel und luftdicht, kannst du ihre Haltbarkeit verlängern. So lassen sich getrocknete Kräuter wie Oregano, Thymian oder Majoran weiterhin in Suppen, Brühen oder beim Einlegen von Gemüse verwenden. Selbst mit schwächerem Aroma liefern sie eine feine Note, besonders bei Gerichten, bei denen der Gewürzgeschmack nicht im Vordergrund steht.

Auch für selbst gemachte Gewürzmischungen sind alte Gewürze bestens geeignet. Wenn du eine BBQ-Marinade, eine Kräutermischung oder Currypaste herstellen möchtest, kannst du dabei ältere Gewürze mit frischeren kombinieren. Durch kurzes Anrösten in der Pfanne entfalten die Gewürze ihr volles Aroma. Als Zutat für einen wohltuenden Anti-Grippe-Tee oder auch für Aufgüsse eignen sich viele Gewürze ebenfalls: Fenchel, Anis, Ingwer oder Zimt kannst du weiterverwenden, um wohltuende Heißgetränke zuzubereiten. Besonders bei Erkältungen oder Magenbeschwerden können sie auch in abgeschwächter Form ihre Wirkung entfalten.

Grundsätzlich gilt: Wenn das Gewürz noch angenehm riecht und nicht verklumpt oder muffig ist, kannst du es in der Regel weiterverwenden. Auch eine leicht verblasste Farbe bedeutet nicht automatisch, dass das Gewürz unbrauchbar ist.