Wucherern jetzt die Schere zeigen
Autor: Jupp Schröder
Lichtenfels, Montag, 09. Februar 2015
Der Schlingknöterich kann ganze Häuser überwuchern. Deshalb wird er auch scherzhaft als Architektentröster bezeichnet. Jetzt ist dazu eine sehr günstige Zeit, um allzu üppige Ranken zu stutzen. Außerdem können Sträucher einen Verjüngungsschnitt vertragen.
Bis zu acht Meter lange Triebe kann der Knöterich im Jahr bilden. Um vorzubeugen, dass er zu unangenehm wird, ist es angebracht, diese robuste Ranke im Winter zurück zu schneiden oder sehr dicht stehende Triebe auszulichten.
Der Saftstrom, der aus den Wurzeln kommt, kann die schlafenden Augen so Ende Februar, Anfang März heraus drücken, so dass die Ranke wieder schön von unten her dicht wird. Die Arbeiten sollten aber bis Ende Februar abgeschlossen sein. Es ist bekannt, dass im dichten Knöterichgewirr sehr viele Vögel ihre Nester bauen. Oft beginnen sie damit schon Anfang März.
Bei veredelten Pflanzen sollte man keinen radikalen Schnitt machen. Ansonsten kommt es unterhalb der Veredelungsstelle zum Saftstau und damit zu vielen wilden Trieben aus den Wurzeln der Unterlage. Dies ist besonders bei Flieder der Fall.
Aber auch bei unveredelten Pflanzen wie den Essigbaum kann es zu einer Ausuferung der Wurzelschösslinge kommen. Es können bei einer Verjüngung ganze "Essigbaumwiesen" entstehen. Normalerweise werden die Sträucher im Garten nur ausgelichtet.
Das beinhaltet, dass nur die stärksten Triebe von der Basis herausgenommen werden. Damit behält ein Strauch die ewige Jugend.
Auf keinen Fall sollte in den oberen Bereichen herumgeschnipselt werden, da dies oben zu einem Besenwuchs führt und die Sträucher unten verkahlen lässt.