Welche Sträucher bald geschnitten werden müssen
Autor: Jupp Schröder
Lichtenfels, Montag, 02. März 2015
Das Frühjahr ist die richtige Zeit, um Sträucher, Gehölze und Stauden zurückzuschneiden. Lavendel sollte etwa Mitte März gestutzt werden, Rosen und Sommerflieder erst nach der letzten Frostperiode.
Ohne Schnitt vergreisen Halbsträucher wie Lavendel mit der Zeit. Das heißt, sie verkahlen von unten her. Die Pflanzen müssen von Jugend an getrimmt werden. Dazu bedürfen sie zweier Schnitte. Ein kräftiger Rückschnitt im Frühjahr, so Mitte März, fördert, verbunden mit dem aufsteigenden Saftdruck, das Wachstum vieler neuer Triebe. Dabei muss man wissen, dass der Lavendel nicht mehr aus dem ganz alten Holz austreiben kann. Da die Blüten und Blättern nur am Neuzuwachs kommen, werden die Triebe mit der Zeit immer länger. Durch den richtigen Schnitt kann man diesen Alterungsprozess sehr stark hinaus zögern. Ein zweiter Schnitt, der Sommerschnitt, ist bald nach der Blüte fällig. Die abgeblühten Stängel werden dabei ganz abgeschnitten. Darüber hinaus soll man noch etwa fünf Zentimeter von den Triebspitzen entfernen. Somit entsteht eine kompakte Pflanze.
Rosen, Hibiskus und Sommerflieder brauchen einen starken Rückschnitt
Mit dem Schneiden an empfindlichen Gehölzen wie Rosen, Hibiskus, Sommerflieder, Blaurute und Bartblume sollte noch gewartet werden, bis man sicher ist, das es nicht mehr richtig kalt wird. Bei diesen handelt es sich um Pflanzen, die nur am Holz, welches sich neu bildet, blühen. Sie benötigen deshalb einen starken Rückschnitt. Nur so können sich neue kräftige Triebe von unten her bilden. An diesen entwickeln sich dann viele und große Blüten. Fehlt dieser starke Schnitt, kommt es sehr schnell zu einem Vergreisen der genannten Sträucher. Dazu gehört auch der Sommerspierstrauch, der allerdings nicht so empfindlich ist. Es sollte aber, wie z. B. beim Sommerflieder, unbedingt von den Vorjahrstrieben ein Ansatz mit Knospen stehen bleiben, um einen guten Zuwachs zu sichern.
Forsythien und Blutjohannisbeeren nach der Blüte schneiden
Ganz anders ist der Schnitt bei Gehölzen, die im Frühling blühen. Hier wird der Erhaltungsschnitt gemacht. Bei Forsythien und Blutjohannisbeeren geschieht dies am besten nach der Blüte. Wenn man zum Beispiel bei einem Bauernjasmin oder Maiglöckchenstrauch diesen Schnitt macht, wird eine Klappsäge mit einem spitz zulaufenden Sägeblatt eingesetzt, um die ältesten und stärksten Triebe direkt über dem Boden abzuschneiden. Zu hohe kann man auch auf einen jungen Zweig ableiten. Sehr lange einjährige Triebe werden ebenfalls am Boden entfernt oder ausnahmsweise eingekürzt. So wird der Strauch verjüngt und behält aber dabei weitgehend seine Form. Er kann sich aus jungem Holz laufend von unten neu aufbauen und behält dadurch seine Jugend.
Brombeeren auslichten
Für die Brombeeren wird bald ein Auslichtungsschnitt erforderlich. Rund sechs junge Triebe können stehen bleiben. Sie werden einzeln am Gerüst aufgebunden. Die vorzeitigen Seitentriebe (Geiztriebe) kann man, wenn es genügend neue Triebe gibt, auf ein oder zwei Augen zurückschneiden. Alle abgetragenen Ruten vom letzten Jahr (zweijährige Triebe) sind bis zur Basis zu entfernen. Im Gegensatz zu den Himbeeren sind Brombeeren tief zu pflanzen. Sehr zu empfehlen ist die dornenlose Sorte Loch Ness, die von Anfang August bis Mitte September reift. Sie hat einen sehr guten Geschmack und bildet lange Ruten. Bei der Sorte Navaho handelt es sich um eine besonders frostharte und kompakt wachsende Neuheit, die von Anfang August bis Ende September große und sehr aromatische Früchte trägt. Sie fallen beim Pflücken förmlich in die Hand. Durch den kompakt wachsenden und trichterförmigen Wuchs wird das sonst notwendige Gerüst bei dieser Sorte überflüssig.
Ein starker Rückschnitt an Gehölzen regt auch einen starken Austrieb an. Lichtet man jedoch Baum oder Strauch nur behutsam aus, ist auch der Jahreszuwachs genau richtig. Somit ist auch die Menge des anfallenden Schnittgutes entsprechend gering. Und das bisschen lässt sich selbst in der Ecke eines Reihenhausgartens noch aufschichten. Meist ist ein Reisighaufen schon nach wenigen Wochen auf die Hälfte seiner anfänglichen Höhe zusammengesackt. Kröte, Igel, Vögel und Co. sind sehr dankbar selbst für einen kleinen Hort der Geborgenheit.