Druckartikel: Vorsicht vor Spitzendürre an Obstbäumen

Vorsicht vor Spitzendürre an Obstbäumen


Autor: Jupp Schröder

Bamberg, Samstag, 07. Juni 2014

Die Anfälligkeit für Spitzendürre ist bei den einzelnen Sorten sehr unterschiedlich. inFranken.de Gartenexperte Jupp Schröder erklärt, wie man die Sauerkirsche und anderen Obstsorten vor dem Pilz schützt.
Jupp Schröder erklärt, wie man seine Obstbäume vor dem Befall der Spitzendürre schützt. Hier zu sehen: eine gesunde Kirschblüte.Foto: Ronald Rinklef


Eine Bauernregel besagt: "Auf den Juni kommt es an, ob die Ernte soll bestahn". Langjährige Wetterbeobachtungen besagen, dass im Juni besonders mit Hochdrucklagen zu rechnen ist. Der Regen in der letzten Woche hat der Natur richtig gut getan. Insgesamt war das Frühjahr aber viel zu warm und zu trocken.

Besonders Sauerkirschen, aber auch Aprikosen, Mandelbäumchen und Kernobstbäume können von Spitzendürre befallen werden. Es handelt es sich dabei um eine Pilzkrankheit, die über die Narbe der Blüte ins Holz eindringt und in Richtung Stamm wächst. Die kranken Triebe müssen bis zum gesunden Gewebe heraus geschnitten werden. Die Schnittführung sollte circa 20 Zentimeter weit von der sichtbaren Erkrankung entfernt gemacht werden.

Eine Probe mit dem Messer macht deutlich, wie die Erkrankung fortgeschritten ist. Sind die Leitungsbahnen unter der Rinde braun und nicht mehr grün, so ist der Pilz schon im Gewebe. Der Baum stößt leider die vertrockneten kranken Zweige oder Früchte nicht ab, die dann zu neuen Infektionsherden werden können. Eine ständige Kontrolle ist notwendig. Wichtig ist eine lockere und luftige Krone. Diese wird vor allem durch den Sommerschnitt erreicht.

Die Anfälligkeit für Spitzendürre ist zudem bei den einzelnen Sorten sehr unterschiedlich. So sind bei den Sauerkirschen besonders stark die Schattenmorellen betroffen. Sorten wie Morina, Morellenfeuer und Safir dagegen sind weit weniger anfällig.

Oft setzt ein Apfel- oder Birnbaum zu viele Früchte an, die er aber gar nicht richtig ernähren kann. Dann bringt ein Ausdünnen mithilfe einer Schere oder den Fingernägeln eine bessere Qualität und gleichmäßigere Erträge. Als Faustregel gilt: rund sechs bis acht verbleibende Früchte pro laufenden Meter Zweig. Manchmal überschätzen sich besonders junge Bäume. Denen sollte man dann helfend zur Seite stehen. Bei einem zu reichen Fruchtbehang kann auch die Form des Baumes aus den Fugen geraten. Zudem brechen oft ganze Astpartien unter der Last der Früchte vom Stamm und hinterlassen hässliche Wunden. Ein verausgabter Baum benötigt dann einige Jahre, um wieder normal zu tragen. Auch für Pfirsiche ist ein Ausdünnen sehr vorteilhaft.