Tipps: Was Sie nach dem ersten Frost im Garten beachten sollten
Autor: Jupp Schröder
Lichtenfels, Dienstag, 22. November 2016
Nach dem ersten Frost gibt es im Garten einige Gefahren und Aufgaben. Bei manchen Baumarten sind jetzt auch Herbstpflanzungen vorteilhaft.
Der Regen hat bis jetzt höchstens 60 Zentimeter den Boden durchfeuchtet. Das Wasserdefizit im Untergrund ist aber enorm. Es wird eine Weile dauern, bis Regen und Schnee hier eine normale Auffüllung bewirken können.
Für Wälder und Streuobstwiesen wäre Regen ein Segen. Trockenperioden können dann von den Bäumen im Sommer besser bewältigt werden. Das frühzeitige Faulen der Äpfel am Baum hing heuer auch damit zusammen, dass es im letzten Winter wenig Niederschlag gegeben hat.
Auch haben wir den ersten Frost überstanden. Was Sie jetzt beachten müssen:
Borkenkäfergefahr hoch
In den Wäldern ist die Borkenkäfergefahr bei mangelnder Grundfeuchte besonders hoch, weil dann die Vitalität der Bäume geringer ist. Auch Obstbäume werden so zunehmend vom Borkenkäfer befallen. Der Klimawandel macht vielen Baumarten zu schaffen.
Mispeln und Gehölze sind jetzt reif
Nach dem relativ starken Frost in der vergangenen Woche sind die Früchte der Mispeln richtig reif, weich und süß geworden. Sie lassen sich jetzt hervorragend genießen oder zu einer sehr wohlschmeckenden Marmelade verarbeiten. Der Frost hat auch bewirkt, dass Gehölze vor dem Winter besser ausgereift sind. So könnte man jetzt schon Zweige von Forsythien in der Vase zum Blühen bringen, was aber ohne vorherige Frosteinwirkung nicht möglich wäre.
Herbstpflanzung vorteilhaft
Für Apfel-, Birnen- und Kirschbäume ist die Herbstpflanzung vorteilhaft. Nur bei Aprikosen, Pfirsichen, Walnüssen sowie Wein, Kiwi und Brombeeren ist eine Frühjahrspflanzung besser. Das Gleiche gilt auch für frostempfindliche Ziersträucher wie Rosen, Schmetterlingssträucher und Freilandhibiskus. Wenn jetzt gelieferte Gehölze nicht gleich gepflanzt werden können, sind sie unbedingt im Boden einzuschlagen. Auf keinen Fall dürfen sie tagelang oder noch länger mit den Wurzeln ins Wasser gestellt werden. Leider geschieht dies sehr oft. Das bedeutet meistens den Tod der Pflanzen. Es wird besonders kritisch, wenn das Wasser im Gefäß dazu gefriert.
Zimmerpflanzen nicht drehen
Die Zimmerpflanzen sollten während der dunklen Jahreszeit nicht gedreht werden. Sie haben die Blätter so ausgerichtet, dass sie das Licht optimal ausnutzen können. Beim Drehen muss sich die Pflanze laufend wieder neu orientieren. Dies kostet beim ständigen Kampf um das Licht viel Kraft und Energie.
Rinde muss frei bleiben
Sehr oft sieht man in privaten Gärten und auch in öffentlichen Grünanlagen, dass Rasenschnitt zum Mulchen einfach an die Stämme gepackt wird. Die Rinde am Baum muss aber frei bleiben, da sich sonst Kragenfäule bilden kann. Das ist besonders bei jüngeren Obstbäumen der Fall.Außerdem ist der Stammgrund frei von Erdauswürfen und Unkräutern zu halten, damit er nach dem Regen schneller abtrocknen kann. Es besteht auch die Gefahr, dass dann im sicheren Schutze vor Fressfeinden hier die Rötelmaus leichter die Rinde abnagen kann. Das geschieht besonders oft bei jüngeren Apfelbäumen. Auch ist es nicht richtig, einen Laubhaufen direkt an einem Stamm aufzubauen.