Tipps zur Ernte von Möhren, Kohl, Walnüssen und mehr
Autor: Jupp Schröder
Lichtenfels, Mittwoch, 17. Sept. 2014
Pünktlich zur Erntezeit von Zwiebeln, Walnüssen, Lagermöhren, Palmkohl und Endiviensorten erinnert Jupp Schröder als Gartenspezialist an Eigenheiten der Pflanzenarten, die beim Ernten und Lagern unbedingt beachtet werden müssen.
Zwiebeln sind im Lager lange haltbar, wenn sie nicht zu früh, sondern erst nach vollkommener Ausreifung geerntet worden sind. Dann erfolgt eine gründliche Trocknung und Nachreife an einem luftigen und trockenen Ort.
Die Einlagerung ist dann angebracht, wenn die Zwiebeln so trocken geworden sind, dass sie rascheln. In einem kühlen und trockenen Keller halten sie am besten. Als Behälter nimmt man einen weitmaschigen Sack oder einen Weidenkorb.
Walnüsse
Bei den Walnüssen heißt es jetzt, jeden Tag nachzuschauen und die auf dem Boden liegende Nüsse einzusammeln, damit sie nicht schwarz werden. Niemals sollte man sie waschen. Es ist gut, wenn sie an einem nicht zu warmen Ort langsam trocknen können. Dauert dies aber zu lange, kann sich Schimmel bilden.
Nicht nur das Sammeln, auch das Trocknen der Nüsse ist mit viel Arbeit verbunden. Drei bis viermal am Tag müssen sie gewendet werden. Dabei darf die Lage jeweils nicht zu hoch sein. Bei schönem Wetter trocknen die Nüsse draußen an der Luft und bei schlechtem Wetter müssen sie ins Haus geholt werden. Bei den Bauern geschieht das Trocken heute noch auf Darren Das sind Rahmen aus Holz, die unten ein Drahtgeflecht haben. Darauf werden die Nüsse gelegt. So kann die Luft hindurch streichen. Die Darren werden in die Sonne gestellt oder bei Regen unter ein Vordach. Nachts holt man sie ins Haus. In kleinen Mengen kann man die Nüsse auch in Spankörbchen geben, die anfangs nicht ganz gefüllt werden. Mit einem Holzkochlöffel werden sie dann im Tag öfter mal umgerührt.
Walnüsse sind Wunderwerke der Natur. Sie stärken die Abwehrkräfte und fangen gesundheitsschädliche freie Radikale ab.
Lagermöhren
Lagermöhren sollten so lange wie möglich auf dem Beet verbleiben. Wenn erste leichte Fröste kommen sollten, kam man das Laub mit einem Vlies abdecken. Zu früh geerntete und unausgereifte Früchte neigen auf dem Lager zum Welken und zur Fäulnis.
Beim Herausziehen der Möhren aus dem Boden entstehen Öffnungen, die für die Eiablage von den Schnecken genutzt werden. Die Löcher sind umgehend wieder zu schließen. Wenn der Boden erst sehr spät im Herbst umgegraben wird, haben dann die Schnecken wegen der fortgeschrittenen Jahreszeit kaum noch Möglichkeiten der Eiablage in den lockeren Erdschollen, in der sie als Ei überwintern.
Palmkohl
Der Palmkohl, der auch italienischer Kohl genannt wird, ist eine sehr dekorative Gemüsepflanze. Die Blätter werden etwa 60 bis 80 cm lang und sind palmartig aufgerollt. Die Ernte führt immer von unten nach oben. Die oberste Rosette bleibt dabei stehen und wächst dann immer weiter in die Höhe.
Palmkohl ist milder als der Grünkohl. Er wird nach den Eisheiligen ausgepflanzt. Es sollte immer beachtet werden, dass die älteren Blätter viel mehr Nitrat gespeichert haben als die jüngeren.
Endiviensorten
Nichtselbstbleichende Endiviensorten sollten mindestens eine Woche vor der Ernte zusammengebunden werden. Durch den Lichtmangel werden die Blätter heller und schmecken milder.