Obst und Gemüse selbst anpflanzen: So geht's
Autor: Jupp Schröder
Bamberg, Mittwoch, 24. April 2013
Gartenexperte Jupp Schröder erklärt, was es beim Anpflanzen von Obst und Gemüse im eigenen Garten zu beachten gilt.
Himbeeren sollten möglichst im Block gepflanzt werden. Erfahrungsgemäß gedeihen sie in mehreren Reihen zusammengefasst besser. Der Boden sollte aber immer mit Mulchmaterial abgedeckt seien. Dazu eignen sich am besten dünne Schichten mit angetrocknetem Rasenschnitt. Als Waldpflanzen sind Himbeeren an eine Abdeckung des Bodens gewöhnt. Außerdem sollten sie nicht zu tief gepflanzt werden. Am besten ist es, die Himbeeren ganz flach einzubauen. Bei einem lehmigen Boden sind sogar Hügel anzulegen. Vor allem reagieren die Wurzeln besonders empfindlich auf eine Bodenbearbeitung.
Ein zu hoher Kalkgehalt führt zum Gelbwerden der Blätter, der so genannten Chlorose. Am besten ist deshalb, wenn der Boden schwach sauer ist und einen pH- Wert von optimal 5,5 bis 6 hat. Durch zu viel Kalk wird nämlich Eisen im Boden gebunden. Eisenmangel ist auch bei anderen Gartenpflanzen wie Rhododendron und Rosen häufig fest zu stellen. Immer mehr werden herbsttragende Himbeersorten gepflanzt. Die besten davon sind Autum Bliss, Golden Bliss, Himbo-Top und Polka. Von den sommertragenden Sorten sind zu empfehlen: Meeker, Rubaca, Schönemann und Tulameen.
Kohlrabi für den Herbst- und Sommeranbau kann man jetzt auf einem Freilandbeet selbst heranziehen und von Mitte Mai bis Ende Juli auspflanzen. Zucchini und Kürbisse können jetzt schon in Töpfen am Fenster vorkultiviert werden. Beide brauchen später nährstoffreichen Boden. Radieschen passen sogar in die in kleinsten Gärten. Am besten sät man diese, falls es der Platz erlaubt, fortlaufend als Mischkultur in Reihen zwischen Salat und Gemüse.
Fruchtwechsel bei Kartoffeln beachten
Kartoffeln nach Kartoffeln sollten erst wieder nach vier Jahren auf der gleichen Fläche angebaut werden. Darüber hinaus muss die Verwandtschaft zu Tomaten, Paprika und Auberginen beim Fruchtwechsel beachtet werden. Die Pflanzenabstände sollten nicht zu eng gewählt werden. Ideal ist ein Reihenabstand von 60 Zentimeter und einen Abstand von 35 Zentimeter in der Reihe. Vor der Pflanzung sollte der Boden nochmals gut gelockert werden.
Für die Saatkartoffeln sollten nicht zu große und auch nicht zu kleine Früchte gewählt werden. Durch späteres mehrmaliges Anhäufeln werden die Stängel gefestigt und besser bewurzelt. Das Anhäufeln erfolgt jeweils in einer Stärke von etwa fünf Zentimetern, sobald die Triebe die vorhergehende Schicht Erde durchstoßen haben. Die Saatkartoffeln wachen erst bei einer Bodentemperatur von 8 bis 10 Grad. Sehr günstig wirkt sich deshalb anfangs die Abdeckung mit Vlies aus. Der Boden erwärmt sich dann schneller und das Wachstum geht wesentlich zügiger voran.
Der Wachstumsvorsprung bleibt bis zur Ernte erhalten. Nach den Eisheiligen wird das Vlies wieder entfernt. Als frühe Sorten eignen sich z. B. Atica, Christa und Gloria. Sie sind vorwiegend festkochend. Mittelfrühe Sorten sind z. B. Sieglinde, Quarta und Marabell. Als späte Sorten eignen sich z. B. Selma, Nicola, Solara, Aula und Afra.