Obst aus heimischem Anbau wird jetzt geerntet
Autor: Jupp Schröder
Lichtenfels, Montag, 08. Sept. 2014
Hilfreiche Hinweise zu Äpfeln, Kürbissen,Sanddorn und Schlehen vom Gartenexperten Jupp Schröder unterstützen bei der Ernte von Früchten. Zusätzlich informiert er über Vitamingehälter von Früchten und die Brombeergamille, ein Schädling mit Nachspiel.
Um den Bedarf an Vitamin C zu decken, sind nicht immer Zitronen oder Apfelsinen notwendig. Heimisches Obst enthält oft deutlich mehr Vitamine als manche exotische Frucht. Deshalb soll im Garten nach Möglichkeit immer etwas zum Naschen bereitstehen. Da gibt es jetzt durch die herbsttragenden Himbeeren noch einen reichen Beerensegen.
Bei einem Apfel befindet sich das meiste Vitamin C in der Schale und in der direkt darunter liegenden Region. Deshalb sollte es schon im Kindergarten heißen: Äpfel mit Schale essen! Es gibt besonders Vitaminstarke Apfelsorten wie Berlepsch, Ontario, Boskoop, Goldparmäne und Winterkalvill.
Rrückstandsloses und ungedüngtes Obst aus unseren Streuobstanlagen sollte immer bevorzugt werden. Es ist besonders gesund und reich an natürlichen Aromastoffen.
Apfelpflücker zur Ernteerleichterung
Die Erntearbeit lässt sich mit einem Teleskopapfelpflücker aus Leichtmetall wesentlich vereinfachen. Dieser ist in der Höhe einstellbar und dazu federleicht. Ein integriertes Edelstahlmesser trennt das Obst einfach ab und der Fangbeutel fängt es sanft auf.
Das gefährliche Pflücken mit der Leiter ist damit eigentlich fast überflüssig.
Kürbisse
Selbst wenn Kürbisse nicht mehr wachsen, heißt das nicht, dass sie reif sind. Sie sollten erst geerntet werden, wenn der Stiel vorholzt ist und der Kürbis beim Anklopfen hohl klingt. Zu früh gepflückt, halten sie nicht lange im Lager. Sind die Herbsttage allerdings kühl und feucht, ist es besser, sie an einer sonnigen Wand unter einem Dachvorsprung ausreifen zu lassen. Aber bei Nachtfrost sollten die Riesenbeeren ins Haus. Zur Lagerung eignen sich nur ungeschädigte Früchte, die keinen Frost abbekommen haben. Sie sollte faußerdem für die nächsten Monate an einem kühleren Ort mit circa 10 Grad Celsius umziehen. Erdmieten oder feuchte Naturkeller eignen sich für die Kürbisse nicht als Winterquartier.
Ist der Stiel abgebrochen, dringen Fäulnis und Bakterien ein. Vorschäden erkennt man an den wässerigen Stellen an der Schale. Kürbisse sollten anfangs möglichst trocken und warm lagern, bis die Schale völlig ausgehärtet ist. Erst wenn die Haut mit den Fingernägeln nicht mehr verletzt werden kann, ist die Frucht gut haltbar.
Übrigens, Zierkürbisse eignen zwar gut zum Dekorieren; aber sie sind ungenießbar.
Sanddorn
Schön leuchten zurzeit die Früchte des Sanddorns. Die sehr vitaminreichen Früchte lassen sich vielseitig verwenden wie zum Beispiel für Marmelade, Tee, Kekse und Kuchen.
Bei einer Pflanzung ist es wichtig, neben den weiblichen Pflanzen, die Früchte tragen, auch eine männliche beizufügen. Der Sanddorn ist nämlich zweihäusig. Das heißt, es gibt männliche und weibliche Sträucher. Um Früchte zu bekommen muss der Blütenpollen der Männchen, die Narbe in der Blüte der Weibchen befruchten. Das geschieht beim Sanddorn durch Wind und nicht über Insekten.
Schlehen
Schlehen gibt es heuer in besonders großer Fülle, so dass die Zweige sich zum Boden biegen. Die Sträucher werden bei uns auch Schwarzdorn oder Schlehdorn genannt.
Sie wachsen vorwiegend an Waldrändern und in Hecken. Schlehen lieben den Kalkboden und kommen deshalb im Juragebiet besonders häufig vor. Als Heckengehölz bietet es vielen Tierarten, besonders den Vögeln, Schutz und Nahrungsquelle.
Die Früchte erinnern an winzige Pflaumen. In der Medizin werden sie bei Verdauungsproblemen und Herzschwäche verwandt. Auch Wildfrucht ist sie vielseitig verwendbar.
Brombeergallmille
Die Brombeergallmilbe hat leider wieder stark zugeschlagen. Befallene Früchte reifen sehr ungleich aus oder bleiben nur rot. Sie sind dann ungenießbar, da die Brombeergallmibe einen Stoff hinterlässt, der dazu führt, dass die einzelnen "Körner" nicht ausreifen.
Der winzige Schädling ist nur mit einem Vergrößerungsglas zu erkennen. Zur Bekämpfung sind unbedingt alle befallenen Früchte auszulesen. Am besten ist es, die abgetragenen Ruten gleich nach der Ernte herunter zu schneiden und ebenfalls zu vernichten. Auf keinen Fall sollten Fruchtmumien hängenbleiben. Die Überwinterung der Milbe erfolgt an den Früchten, Blattschuppen und in Einrissen der alten Triebe.
Tipps zur ernte von Obst finden Sie hier.