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Den Garten "winterfest" machen - weniger ist hier mehr


Autor: Jupp Schröder

Lichtenfels, Montag, 12. Oktober 2015

Gemüse wie Kohlrabi oder Blumenkohl sollte vor dem großen Kälteeinbruch geerntet werden. Den Garten zu früh "winterfest" zu machen, kann den Pflanzen allerdings schaden.
Foto: Andrea Warnecke/dpa


Kopfsalat, Kohlrabi und Blumenkohl vertragen keinen oder nur kurzen Frost. Sie sollten vor dem ersten großen Kälteeinbruch geerntet werden. Weißkohl, Rotkohl und Wirsing dürfen noch auf den Beeten bleiben und bestehen problemlos leichte Minusgrade.

Der schwarze Rettich ist wegen der guten Haltbarkeit bis weit in den Winter hinein sehr beliebt. Er verträgt fünf bis sechs Grad minus. Wenn er mit Laub oder einem Vlies zugedeckt wird, gelangt der Frost kaum in den Boden. Eine laufende Ernte bis Dezember ist möglich. Am sichersten ist es aber, wenn der schwarze Rettich vor einer großen Frostperiode ausgegraben und wie Möhren eingewintert wird.

Den Garten zeitig "winterfest" zu machen, ist eine Sitte, bei dem ein Gartenbesitzer den anderen übertreffen will. Oft wird dabei im Eifer zu viel des Guten getan. Es sollte bedacht werden, dass der Frost erst im ausgehenden Winter, zusammen mit stärkeren Sonnenstrahlen, die Pflanzen schädigt.

Erst im späten Winter und zu Anfang des Frühlings ist es wichtig, empfindliche Pflanzen wie Rosen mit Fichtenreisig gegen Sonnenstrahlen zu schützen. Es sorgt dafür, dass die Pflanzen durch Beschattung nicht so leicht austrocknen. Dabei handelt es sich bei den Pflanzen nicht um ein Erfrieren, so wie wir es kennen, sondern um ein Vertrocknen durch die Verbindung von Frost und Sonne.

Ein Rückschnitt bei Sträuchern oder Bäumen sollte auf keinen Fall mehr erfolgen. Dieser erhöht enorm die Empfindlichkeit gegen Kälte. Hier muss bis zum ausgehenden Winter gewartet werden. Das gilt besonders für Lavendel, Heidekraut, Rosen, Schmetterlingssträucher und Bartblume.