Nistkästen: Wie man sie aufstellt und reinigt
Autor: Jupp Schröder
Lichtenfels, Montag, 29. Sept. 2014
Jetzt ist die Zeit gekommen, um Nistkästen aufzuhängen. Was man dabei alles beachten sollte, erklärt unser Gartenexperte Jupp Schröder.
Die beste Zeit zum Aufhängen der Nistkästen ist jetzt im Herbst, da die Höhlenbrüter im Winter in den Kästen gern Schutz suchen und diese dann im Frühling zur Brut leichter annehmen. Das Flugloch soll zur aufgehenden Sonne nach Osten oder Südosten ausgerichtet sein.
Gut ist es, wenn das Nistgerät sich dabei leicht nach vorn neigt. Man sollte bei der Anbringung an einen Baum einen Aluminiumnagel verwenden. Meisenarten nisten gern in einer Höhe von 2-4 m. Starenkästen dagegen müssen 4-8 m vom Boden entfernt sein. Am besten geeignet sind marder- und spechtsichere Holzbetonkästen, die in verschiedenen Ausführungen und Fluglochgrößen sein sollten.
Auch für das Reinigen der Kästen ist jetzt eine ideale Zeit. Wer glaubt, das alte Nest im Kasten belassen zu können, ist auf dem Holzwege. Dem Vogelpaar wird im folgenden Jahr die Arbeit des Nestbaus nicht erleichtert oder gar eingespart. Die Vögel beziehen zur Aufzucht ihrer Jungen nämlich immer ein neues Nest. Somit ist klar, dass nach wenigen Jahren die Nisthöhle so vollgestopft ist, dass der Platz zum Brüten ausfällt.
Bei der Nistkastenreinigung nimmt man am besten einen Spachtel. und eine kleine Bürste. Auf eine Desinfizierung sollte man verzichten. Bei der Entfernung des alten Materials stellt man fest, dass darin erheblich viele Vogelparasiten verblieben sind. Mit dem Entfernen des alten Nestes verhindert man auch, das die überwinternden Parasiten in der kommenden Brutperiode Altvögel und schlüpfende Jungvögel zusätzlich befallen.
Es ist auch kaum bekannt, dass die Höhlenbrüter wie etwa Meisen und Kleiber im Winterhalbjahr die Kästen als Schlafplatz vor Einbruch der Dunkelheit beziehen und erst am frühen Morgen wieder verlassen. Nistgeräte mit altem Material werden nicht gerne angenommen.
Es gibt bei der herbstlichen Nistkastenkontrolle auch Überraschungen. So kann man auf Bilche wie Siebenschläfer und Haselmäuse stoßen. Deshalb ist es ratsam, das Nistgerät vorsichtig zu öffnen und den Kopf seitlich zu halten.