Naturkreisläufe soll man unterstützen
Autor: Jupp Schröder
Bamberg, Montag, 14. Oktober 2013
Laub sollte zwar von Wegen und bei sehr dichtem Laubfall von Zierrasen entfernt, aber unter Büschen, Hecken und Bäumen der Natur zurückzugeben werden. Es ist ein exzellentes, von der Natur vorgesehenes Bodenverbesserungsmittel.
Das Laub führt dem Boden wichtige Nährstoffe zu. Es ist zudem die Lieblingsspeise der Regenwürmer, die Laubreste in ihre Gänge ziehen und verdauen. Das Laubrechen aber unterbricht diesen Kreislauf. Außerdem sind alle früh blühenden Stauden, wie z. B. Winterlinge, Blausternchen, Schneeglöckchen und Anemonen auf eine schützende Schicht angewiesen. Im Winterhalbjahr wird das Laub zudem von mikroskopisch kleinen Tieren zersetzt. Diese sind eine wichtige Nahrungsquelle für viele bei uns überwinternde Vogelarten, die durch ihre kleinen Pupillen die Tierchen an den abgefallenen Blättern in einer drei bis vierfacher Vergrößerung erkennen können. Die Laubdecke ist außerdem lebenswichtiger Unterschlupf für viele Nützlinge im Garten. Ein kluger Gärtner nimmt die Natur zum Vorbild, die ein perfektes Recyclingsystem aufzeigt.
Beete winterfest machen
Auf eine Gründüngung braucht man bei Beeten, die jetzt erst abgeerntet werden, nicht zu verzichten. Winterroggen, -wicke oder -weizen wächst noch zu einer grünen Pflanzendecke heran, wenn er Anfang Oktober gesät wird. Voraussetzung dabei ist aber, dass die Kälte in diesem Jahr nicht extrem früh kommt. Kleine Mengen an Samen bekommt man leicht im Reformhaus oder Bioladen. Im Frühjahr, zwei bis drei Wochen, vor der neuen Gemüseaussaat wird die winterharte Pflanzendecke oberflächlich in das Beet eingearbeitet. Dort verrottet sie, bevor die Gartensaison beginnt. Besonders auf leichten, sandigen oder humosen Böden bewährt sich eine Gründüngung mit winterfesten Pflanzen. Ihre Wurzel halten Nährstoffe fest und behindern die Verschlämmung der Erde.
Bei leichten Böden ist es auch möglich, die Beete lediglich mit der Grabgabel aufzulockern und anschließend die Fläche mit einer wärmenden Mulchschicht aus Grüngut über Winter zu versehen. Bei schweren Böden ist es aber besser, im Herbst umzugraben, damit durch die Sprengwirkung des Frostes eine Lockerung entsteht.
Nicht nur Mist kann man im Herbst in den Boden eingraben, sondern auch Ernterückstände. Bis zum Frühjahr sind die Blätter von zum Beispiel Kohl und Möhren verrottet und stehen als Nährstoffe den Pflanzen im Frühjahr wieder zur Verfügung. Die Kohlstrünke aber, die Kohlhernie haben, gehören nicht dazu. Auch halbverrotteten Kompost kann man eingraben. Das Umgraben sollte aber nicht zu früh erfolgen, da Schnecken dann noch die Möglichkeit haben sich leichter eingraben zu können, um ihre Eier abzulegen.
Rasen sollte unbedingt kurz in den Winter gehen. Beim Schneiden mit dem Rasenmäher wird das aufliegende Laub mit dem Gras vermischt. Dieses Substrat verrottet besonders gut und eignet sich somit auch für die Abdeckung von Gemüsebeeten oder zum Kompostieren.
Dahlien richtig lagern
Leider sind die Dahlien schon fast überall zurück gefroren. Der Frost trat heuer schon sehr früh ein. Dahlien sind schon bei null Grad dahin. Abgefrorenes Dahlienlaub wird eine Hand breit über dem Boden abgeschnitten. Dann werden die Knollen mit einer Grabgabel noch vor den ersten größeren Frösten aus dem Boden gehoben. In die hohlen Stängel aber sollte kein Regenwasser gelangen, da dies zur Fäulnis führt. Ein Überkopfstellen auf die Stängel wird oft praktiziert. Die Arbeit sollte nur bei schönem Wetter durchgeführt werden. Die Knollen müssen dann einige Tage an der Luft abtrocknen, ehe sie in die einen kühlen und luftfeuchten Keller kommen. Dahlien werden wie Kartoffeln überwintert. Frostfreie Felsenkeller, Erdschächte und alte Wäschetrommeln sind dazu am besten geeignet. Aber auch das Einschlagen in feuchten Sand bei einem zu trockenen, aber kühlen Keller, ist möglich.
Dem aus China stammende Ginkgo werden unglaubliche Heilkräfte zuerkannt. So sollen die Extrakte aus den Blättern bei Schwindel, Ohrengeräuschen, Kopfschmerzen und Durchblutungsstörungen helfen. Ginkgos werden gern als kleine Pflänzchen in den Garten gesetzt. Dabei muss man sich aber darüber im Klaren sein, dass sie mächtige Bäume werden. Wenn sie einmal richtig Fuß gefasst haben, sind sie nicht zu bremsen
Es ist kaum bekannt, dass die schönen Früchte der Berberitzen, oder auch Sauerdorn genannt, essbar sind. Sie werden besonders gern zur Herstellung von Konfitüren genutzt. Getrocknet kann man die Beeren zudem im Müsli essen. Wegen des süß-sauren Geschmackes werden sie auch zum Würzen von Fisch und Braten verwendet.
Berberitzen gibt es in vielen Variationen; angefangen von Zwergformen bis zur immergrünen Sträuchern. Sie haben schöne gelbe Blüten, leuchtende Beeren und die Blätter eine auffälligen Herbstfärbung. Oft sind die Berberitzen als geschnittene Hecke zu sehen. Gern bauen Vögeln im dichten und dornigen Geäst ihre Nester, da sie hier vor Fressfeinden sicher sind.