Für das biologische Gleichgewicht im Garten ist es sinnvoll, Stängel von Stauden wie Phlox oder Pfingstrosen stehen zu lassen, da in diesen viele Nützlinge überwintern.
Außerdem können dann die Pflanzenteile, die im Boden sind, besser ausreifen. Es ist ein größerer Schutz im Winter gegeben, wenn nicht alles Verblühte radikal entfernt wird. Die Fruchtstände von Herbststauden wie Herbstastern, Karden und Sonnenbraut, Fette Henne, Sonnenhut und Königskerzen bilden beim ersten Frost nicht nur eine dekorative Kulisse, sondern halten auch für Vögel noch nahrhafte Samenkörner bereit.
Ein Rückschnitt bei Sträuchern oder Bäumen sollte auf keinen Fall mehr erfolgen. Dieser erhöht enorm die Empfindlichkeit gegen Kälte. Außerdem bleiben die Wunden über dem Winter ungeschützt, da sie jetzt nicht mehr aktiv von der Pflanze abgeschottet werden können. Hier muss gewartet werden bis zum ausgehenden Winter. Dies gilt auch für Lavendel, Heidekraut, Rosen, Schmetterlingsstrauch und Bartblume.
Gärten werden leider bei Neupflanzungen mit Bäumen, Sträuchern und Gehölzen, die den Boden bedecken, zugestellt. Ein Garten muss aber wachsen können und laufend Möglichkeiten der Gestaltung offen lassen. Deshalb ist es wichtig, sich bei der Gehölzauswahl besonders am Anfang zu beschränken, da sonst viele Gärten nach wenigen Jahren wie "Urwälder" ausschauen können. Wie attraktiv ist es doch, wenn sich einzelne Gehölze zu Solitärs entwickeln dürfen. Ein Garten, der gleich nach der Pflanzung "schön" aussieht, ist nicht gut bestellt. Er muss vielmehr anfangs dürftig wirken. Ein Sprichwort sagt: "Erst in der Beschränkung, zeigt sich der Meister."
Es herrscht eine neue Unsitte, Kiesflächen, statt Blumenbeete, anzulegen. Selbst Vorgärten sind vielfach davon betroffen. "Moderne" Fachbücher und Illustrierten zeigen immer mehr Beispiele, die alle Natürlichkeit missen lassen. Gärten schauen dann oft aus wie ein Geröllfeld. Darin werden dann vereinzelt kleine immergrüne Gehölze gepflanzt, die ein kümmerliches Dasein führen. Diese, oft auch in Form geschnittene Pflanzen, werden im Fachjargon auch "botanische Gartenzwerge" genannt. Sogar auf dem Friedhof hat diese Mode schon Einzug gehalten. Eine solche Art der Gestaltung passt überhaupt in unsere Heimat. Auch buntfarbige Baumrinde ist schon in manchen Gärten zu sehen. Die totale Naturentfremdung ist dann augenscheinlich. Diese Gärten stehen in einem außerordentlichen Kontrast zu den blühenden Bauern- und Hausgärten mit ihrer großen Vielfalt und Schönheit.
Am Mittwoch, 16. Oktober und am Donnertsga, den 17. Oktober, ist Jupp Schröder jeweils von 13 bis 15 Uhr bei der Oberfranken Ausstellung in Coburg an einem Stand des "Fränkischen Tages" anwesend. Er wird über aktuelle Gartenthemen berichten. Auch können hier Fragen an den Gartenfachmann gestellt werden.