Leimfallen für Frostspanner machen jetzt Sinn
Autor: Jupp Schröder
Bamberg, Donnerstag, 14. November 2013
InFranken.de-Gartenexperte Jupp Schröder erklärt, warum nur im Spätherbst Leimringe als Fallen für den Frostspanner Sinn machen.
Jetzt im Herbst schlüpfen die Falter des Frostspanners. Nur die Männchen können fliegen. Sie setzen sich zur Zeit abends oft an Fensterscheiben oder sind im Scheinwerferlicht beim Autofahren zu sehen. Da die Weibchen flugunfähig, klettern sie nach dem Verlassen der Puppe im Boden an den Stämmen von Bäumen hoch um dort ihre Eier abzulegen. Aus diesen schlüpfen dann Ende April die Raupen, die an dem typischen Katzenbuckel zu erkennen sind. Die Füße sind nur am vorderen und hinteren Ende des Körpers.
Die Raupen fressen an den Blättern und Knospen. Ist der Reifungsfraß Ende Mai, Anfang Juni beendet, seilen sie sich an einem Spinnfaden von der Baumkrone zum Boden ab, um sich hier für die kommende Generation im nächsten Jahr zu verpuppen.
Das Anbringen von Leimringen hat deshalb nur zum jetzigen Zeitpunkt einen Sinn. Diese sollten auch nur bis Anfang Januar verbleiben. Es besteht nämlich die Gefahr, dass die Vögel beim Aufnehmen von Insekten, die auf dem Leimring hängen, ihren Schnabel verkleben und somit verhungern müssen.
Es ist eine Unsitte und auch total unlogisch, wenn Leimringe das ganze Jahr über an den Bäumen sind. Übrigens sind die Frostspannerraupen die wichtigste Nahrungsquelle unserer gefiederten Freunde im Garten. Im Frühjahr dienen die Raupen hauptsächlich zur Aufzucht der Jungvögel. Somit wird durch ein biologisches Gleichgewicht eine Übervermehrung von selbst verhindert.
Sehr zu empfehlen ist daher die Anbringung verschiedener Nistkästen für Höhlenbrüter, das Pflanzen dichter stacheliger Sträucher und die Anlegung eines Reisighaufens für Freibrüter.