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Kompost im Herbst ausbringen? Wann der beste Zeitpunkt ist


Autor: Annika Timm

Deutschland, Montag, 07. Oktober 2024

Mit Kompost aus dem Garten lassen sich Pflanzen gut düngen. Ist der Herbst der richtige Zeitpunkt, um diesen auszubringen?
Der Kompost wächst im Herbst durch viele Ernteabfälle.


Der eigene Kompost im Garten ist ein wertvoller Dünger, der Nährstoffe liefert, die Bodenstruktur verbessert und zu einem produktiven Bodenleben beträgt. Wann der Kompost ausgebracht werden sollte, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. 

Kompost ausbringen im Herbst

Wenn die Ernte eingefahren ist, die Beete leer und der Boden ausgelaugt von der letzten Saison, kann ein guter Zeitpunkt sein, um den Kompost auszubringen. Mithilfe des Kompostes kann der Boden wieder mit wichtigen Nährstoffen angereichert werden. Im Herbst sind die Temperaturen in der Regel noch recht mild und so können die Mikroorganismen, die sich im Kompost befinden, aktiv werden und ihre wertvollen Nährstoffe im Boden freisetzen. 

Mit dem ausgebrachten Kompost wird zusätzlich die Bodenstruktur gefestigt, wodurch der Boden im Winter vor Erosion durch Regen oder auch vor Schnee geschützter ist. Den Kompost im Herbst in den Boden einzubringen hat außerdem den Vorteil, dass die in ihm enthaltenden organischen Substanzen über den Winter nochmals Zeit haben, sich zu zersetzen, sodass der Boden im Frühjahr locker und besonders fruchtbar ist. Dies ist besonders sinnvoll, wenn du einen schweren und lehmigen Boden hast. 

Mit dem Kompost wird auch das Bodenleben bereichert. Regenwürmer und andere nützliche Organismen und Mikroorganismen tummeln sich vermehrt im Boden und löchern diesen zusätzlich auf, wodurch sie Luft bis in die unteren Schichten bringen. Das verbessert zusätzlich die Wasseraufnahme und sorgt dafür, dass der Boden optimal vorbereitet ist auf die kommende Saison. Noch ein Vorteil des Ausbringens im Herbst: Nach der Ernte fallen viele organische Materialien an, die auf dem Komposthaufen landen. Diese kannst du auch direkt zerkleinert als Mulch auf die Beete ausbringen. Das spart dir im Frühjahr Arbeit, wenn du alle Hände voll damit zu tun hast, die neue Saat in den Boden zu bringen. 

Kompost ausbringen im Frühjahr

Der Frühling ist ebenfalls geeignet, um deinen Kompost auszubringen. Der wahrscheinlich größte Vorteil ist, dass dann die Nährstoffdichte zum Pflanzzeitpunkt am höchsten ist. Mikroorganismen gehen nicht über den Winter durch Bodenfrost verloren. Davon profitieren vor allem Böden, die eher leichter und etwas sandiger sind. Diese Böden können Nährstoffe weniger gut speichern, sodass hier ein klarer Vorteil in einer Frühjahreskompostierung besteht. 

Der im Frühjahr ausgetragene Kompost kann die leichten Böden zusätzlich vor starker Verdunstung an wärmeren Tagen schützen und so den Wasserhaushalt mit regulieren. Der Boden trocknet langsamer aus, was besonders in sonnigen Gärten wichtig sein kann. Die höheren Temperaturen im Frühjahr begünstigen das Leben in der Bodenfauna, welches in dieser Zeit aufblüht und den Kompost auf den Beeten in Windeseile zersetzt. 

Wenn der Kompost erst im Frühjahr ausgebracht wird, solltest du bedenken, dass er noch nicht vollständig zersetzt ist. Damit die neuen Pflanzen vom Kompost profitieren können, muss das Timing stimmen. Beachte zusätzlich, dass du den Winterboden erst aufbereiten musst, bevor du den Kompost ausbringen kannst. Er muss gelockert werden, erst dann kann der Kompost eingearbeitet werden.  Im Herbst ist der Boden bereits gelockert, das Ausbringen im Frühjahr bringt daher etwas mehr Arbeit mit sich. 

Herbst vs. Frühjahr

Wann der beste Zeitpunkt ist, um deinen Kompost auszubringen, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Wenn du einen eher schweren und lehmigen Boden im Garten hast und viele mehrjährige Pflanzen wie Obstbäume oder Stauden, bietet sich der Herbst an. Der Boden wird so gelockert und die Nährstoffe können langsam wirken und stehen zur Verfügung, wenn im Frühjahr neu gepflanzt wird. 

Bei leichteren Böden und im Gemüseanbau profitieren deine Pflanzen vor allem im Frühjahr vom Kompost. Dann erhalten die jungen Pflanzen direkt eine große Portion Nährstoffe. So kannst du den Pflanzen direkt in der ersten Wachstumsphase einen ordentlichen Nährstoffschub verpassen. 

Auch eine Kombination aus Herbst- und Frühjahrskompostierung kann gewinnbringend sein. Eine dünne Schicht im Herbst für die Verbesserung des Nährstoffprofils des Bodens und um den Boden im Winter zu schützen, sowie eine weitere Kompostgabe im Frühjahr, um die neuen Pflanzen optimal mit Nährstoffen zu versorgen.