Jetzt ist die richtige Zeit zum Pflanzen von Obstgehölzen. Sie können vor dem Winter noch Saugwurzeln bilden und dann im Frühjahr zügig wachsen.
Sehr wichtig ist es, ein großes Pflanzloch auszuheben. In dem lockeren Boden haben dann die Wurzeln die Möglichkeit, sich schnell auszubreiten. In einem kleinen Loch wollen die Bäume nicht so recht wachsen und kümmern jahrelang dahin. Ein kleiner Bagger leistet bei der Bepflanzung von Streuobstwiesen mit einer großzügigen Bodenlockerung an der Pflanzstelle wertvolle Dienste.
Die Veredlungsstelle sollte nach dem Pflanzen mindestens fünf Zentimeter höher sein, als die umgebende Oberfläche. Dabei ist es das Setzen des gelockerten Bodens mit einzuberechnen. Die Wurzeln werden kurz vor dem Pflanzen mit der Rosenschere schräg nach unten angeschnitten. Aus der Überwallung, die die Wunden verschließen, bilden sich dann sehr schnell und in großer Menge Saugwurzeln. Ein festes Einstampfen, vor allem von nassem Boden, ist zu vermeiden. Nie sollte Schnee an die Wurzel kommen. In der Praxis hat sich ergeben, dass es dadurch zu großen Ausfällen bei Neupflanzungen kommt. Zum Schluss wird ein Gießrand außen an der Baumscheibe angelegt und kräftig angegossen.
Bevor aber gepflanzt wird, sollte der Baumpfahl in das Pflanzloch eingeschlagen werden. Vorteilhaft ist die Westseite, da von dort zu 90 Prozent der Wind kommt. Somit wird der Baum kaum gegen den Pfahl gedrückt. Das Anbinden sollte so locker mit einem Kokosstrick oder Nylonstrumpf erfolgen, dass der Baum beim Setzen des Bodens mit absacken kann. Sonst hängen die Wurzeln später in der Luft und der Baum vertrocknet.
Später ist darauf zu achten, dass die Schlaufe nicht in die Rinde einwächst. Sonst treten Schäden durch Einschnürungen auf. Ein Schutz des Stammes vor Wildverbiss mit Hilfe von Hasendraht, Schilfmatten oder Plastikmanschetten ist auf jeden Fall anzubringen.
Der Pflanzschnitt an der Krone sollte erst im März erfolgen, da jetzt die Wunden nicht mehr vom Baum abgeschottet werden. Sie bleiben somit über Winter offen und sind Eintrittspforten für Pilzkrankheiten. Der Frühjahrschnitt sorgt für einen starken Neuaustrieb und sorgt somit für einen guten Kronenaufbau. In Gebieten, in denen häufig Wühlmäuse vorkommen, wird eine Pflanzung in einen Korb aus Draht mit engmaschigem Geflecht empfohlen. Dies muss ausreichend groß bemessen und lückenlos geschlossen sein, um das Eindringen der Schädlinge wirksam zu verhindern.
Eine biologische Methode zur Wühlmausbekämpfung ist das Anbringen von Sitzkrücken für Greifvögel und die Anlage eines Steinhaufens, der als "Villa" für das Mauswiesel dient.
Pfirsiche sollten besser im Frühjahr gepflanzt werden, da es sich um empfindliche Bäume handelt. Die Gefahr des Auswinterns ist sonst zu groß. Besonders gute Sorten sind Benedicte und Rewita.