Mähen mit der Sense: Im Einklang mit der Natur
Autor: Josef Schröder
Franken, Freitag, 28. Juni 2019
Den Garten mit der Sense zu mähen ist wieder im Trend. Und ist dabei gar nicht so schwer, wie es zunächst erscheint. Gartenexperte Jupp Schröder hat einige Tipps und Tricks zusammengetragen, die gerade für Neuanfänger hilfreich sind.
Das kühle und regnerische Wetter im Mai hat der Natur richtig gut getan. Man sieht es besonders den Bäumen an, dass sie nach dem heißen Frühling und Sommer des letzten Jahres sich erholen und saftig grün ausschauen. So gestärkt, können sie den Krankheiten und Schädlingen bei kommender Hitze besser entgegen wirken. Viele Gartenbesitzer freuen sich darüber, dass ihre Wasserfässer gefüllt sind. Der fest geschlämmte Boden ist aber so bald wie möglich nach der leichten Abtrocknung oberflächlich aufzukratzen, damit die Feuchtigkeit länger im Erdreich bleibt. Zudem findet ein besserer Luftaustausch im Boden statt. Auch wird so ein Festbrennen von "schwerer" Erde vermindert. Das Mulchen mit Rasenschnitt unter Beerensträuchern und im Gemüsebeet schützt ebenfalls vor Austrocknung.
Wärmster Mai seit 150 Jahren
Aber es fehlt immer noch an genügender Feuchte in tieferen Schichten des Erdreiches. So war der Mai 2018 der wärmste seit 150 Jahren. Es sah um diese Zeit in der Natur schon recht trostlos aus. Ein kühler und feuchter Mai wird in vielen Bauernregeln gepriesen. Manche Pflanzen in der Natur wie Akeleien und Orchideen sind heuer aber weniger anzutreffen, da die Trockenheit des letzten Jahres wahrscheinlich einer guten Vermehrung im Wege stand.
In den letzten Jahren sah man an vielen Bäumen und Sträuchern Blätter, die durch die sengende Sonne an heißen Tagen richtig verbrannt wurden. Auch viele Beerenfrüchte hatten in den Vorjahren schon vielfach einen Sonnenbrand bekommen. Wenn die Hitze wieder zu groß werden sollte, kann man hier durch Schattieren mit einem Vlies die jetzt heranreifenden Johannis- und Stachelbeeren vorübergehend schützen.
Gießen nicht vergessen
Mit den ersten warmen Tagen gehört das Wässern auf dem Balkon und Terrasse schnell zur Alltagsroutine. Die Kannen sollten gleich nach dem Gießen wieder aufgefüllt werden. Abgestandenes und temperiertes Leitungswasser bekommt den Pflanzen besser, als frisches direkt aus dem Wasserhahn.
Das ganzheitliche Mähen
Das Mähen mit der Sense wird langsam wieder "modern". Diese Arbeit findet im Einklang mit der Natur statt und ist zudem äußerst gesund. Leider sind die vorhandenen Geräte vieler Hobbygärtner zum Teil verrostet, falsch eingestellt oder total stumpf. So müssen zuerst solche Sensen in Ordnung gebracht werden. Nur mit einem guten Gerät zu arbeiten, macht Freude, weil nur wenig Kraft benötigt wird. Die Spitze der Klinge soll 2 ½ cm tiefer stehen als der Ansatz. Nur so kann ein richtiger runder Schnitt erfolgen, ohne zu hacken. Auch das richtige Schärfen mit einem Wetzstein ist zu von Bedeutung. Hier werden selbst von Fachleuten große Fehler gemacht.