Druckartikel: Was sollte man im Garten zur Zeit tun?

Was sollte man im Garten zur Zeit tun?


Autor: Jupp Schröder

Bamberg, Sonntag, 10. März 2013

Für alle, denen es schon in den Fingern juckt, endlich wieder zu buddeln und zu pflanzen, zu schnippeln und zu jäten: Jupp Schröder gibt Tipps, was im beginnenden Frühling im Garten alles getan werden kann.
inFranken.de-Gartenexperte Jupp Schröder gibt Tipps für den Frühlings-Garten. Foto: Tobias Stich


Für wärmebedürftige Gewächse wie Pfirsiche, Aprikosen, Kiwi, Wein, Brom- und Himbeeren hat sich die Pflanzung im zeitigen Frühling bewährt. Aber auch für Rosen ist dieser Pflanztermin besonders gut. Kernobst, Zwetschgen, Kirschen- und Nussbäume lohnt sich die Herbstpflanzung. Es können dann noch vor dem Winter Saugwurzeln gebildet werden. Somit wachsen die Bäume im Frühling besser an und treiben zeitig durch. Jetzt ist die richtige Zeit für den Pflanzschnitt und nicht im Herbst, wie dies leider oft empfohlen wird. Wenn die Wunden im ganzen Winter offen bleiben, bilden sie über eine lange Zeit Eintrittspforten für Krankheiten.

Für den Blauregen gibt es sowohl einen Sommer und auch einen Winterschnitt. Das Rankgewächs bildet meterlange Triebe. Wenn sie nicht zu dem Aufbau des Grundgerüstes benötigt werden, kürzt man sie im Juli-August um 2/3 ihrer Länge ein. Das hat keine Bedeutung für die Blütenbildung. Der endgültige Rückschnitt erfolgt dann jetzt. Es wird nochmals auf zwei bis drei Triebknospen eingekürzt. Dann entstehen mit der Zeit Altholzquirle, die sehr reich blühen. Es vergehen aber oft beim Blauregen mehrere Jahre, bis sich ein Blütenflor zeigt.

Unter Bäumen und Sträuchern können viele wunderschöne Stauden blühen. Viele von diesen kommen aus schattigen Bereichen. Die Natur zeigt uns, wie sich stabile Pflanzengesellschaften in Wäldern und Hecken bilden. Wenn man diese Erkenntnis auf den eigenen Garten überträgt, kann. Als Beispiel einer Bepflanzung unter Bäumen und Sträuchern sind die vielen Zwiebel- und Knollengewächse, wie Schneeglöckchen, Märzenbecher, Winterlinge und später Osterglocken, Tulpen und Bärlauch. Die Pflanzen brauchen aber eine schützende Laubdecke im Winter, ohne diese, sie sich nicht auf Dauer im Garten halten können. Später blühen zum Beispiel Salomonsiegel, Storchenschnabel, Elfenblumen, Tränende Herzen, Staudenfuchsien, Waldgeißbart, Japananemonen, Funkien und im Herbst Alpenveilchen so wie im Winter Christrosen. Die Sortenvielfalt dieser Gewächse ist atemberaubend. Die Pflege sollte sich nur auf ein vorsichtiges Eingreifen beschränken.

Die Gewächshäuser der Gärtner quellen jetzt über mit Blumen, die dringend auf Käufer warten. Beim Einkauf der Frühlingsblüher wie Stiefmütterchen, Gänseblümchen, Primeln, Ranunkeln und auch Zwiebelgewächse wie Blausternchen und Traubenhyazinthen, sollte darauf geachtet werden, dass sie aus einer kühlen Aufzucht kommen, nicht überdüngt, so wie kurz, kompakt und fest im Wuchs sind. Wenn man die Pflanze umgedreht, dürfen die Blätter nicht in der Hand zusammen sacken. Billigangebote sollten besonders kritisch betrachtet werden.

Jetzt kann Schnittlauch durch Teilung vermehrt werden, da er durch die ersten Sprossen sichtbar geworden ist. Die Ballen werden vorsichtig mit dem Spaten aus dem Boden gehoben. Dann ist es möglich, sie mit beiden Händen abzudrehen und in Stücke auseinander zu reißen. Das neue Einbauen sollte unbedingt an einem anderen Standort und in gleicher Tiefe erfolgen. Alle drei bis fünf Jahre sorgt diese Behandlung für eine Neubelebung der Wuchskraft.

Wenn es wieder wärmer wird kann bei Ziergräsern ein Rückschnitt erfolgen. Dadurch ist ein guter Neuaustrieb gewährleistet. Der immergrüne Blauschwingel und das Bärenfellgras werden aber nur ausgeputzt. Unbehandelt bleiben die Zierbambusarten, die auch zu dieser Pflanzenfamilie gehören. Die Gräser schützen sich mit ihren trockenen Halmen im Winter selbst. Beim zu frühen Abschneiden bleibt in den Stoppeln das Wasser wie in einem Becher lange stehen. Fast alle Gräser reagieren bei zu hoher Feuchtigkeit mit Fäulnisbildung.

Von den Kern- und Steinobstbäumen soll man jetzt unbedingt die Fruchtmumien vom letzten Jahr entfernen. In den verdorrten und verschimmelten Früchten überwintert besonders der gefährliche Monilia-Pilz, der als Fruchtfäule oder Spitzendürre auftreten kann. Um eine Infektionen im Frühjahr zu vermeiden, müssen alle "Mumien" restlos ausgeflückt und in den Mülleimer geworfen werden. Bei den Zwetschgenbäumen verbreitet sich von den kranken Früchten zudem noch die Narrentaschenkrankheit. Die Ansteckung erfolgt wie bei der Monilia hauptsächlich über die Blüte.

Grundsätzlich sollten beim Schneiden größere Wunden vermieden werden. Diese heilen nur sehr langsam wieder zu. Es entstehen Eintrittspforten für Pilze, die Holz zersetzen können. Ein mehrfaches und kurzes Einschneiden des Kambiums mit einem scharfen Messer sorgt bei älteren Wunden für eine schnellere Heilung. Baumkrebs an Stämmen und Zweigen von Obstgehölzen ist nur zu bekämpfen, wenn die kranke Stelle heraus gefräst wird. Dann ist die Wunde mit Baumwachs zu bestreichen.