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Frostgefahr vorüber: Jetzt kann gepflanzt werden


Autor: Josef Schröder

Franken, Mittwoch, 22. Mai 2019

Es ist soweit: Die Pflanzen für den sommerlichen Garten oder Balkon können ausgepflanzt werden. Doch es ist wichtig nicht nur auf die Schönheit der Blumen zu achten, sondern auch darauf, ob sie für Inskten interessant sind.
Die Blüte des Goldlackes scheint heuer nicht enden zu wollen, wie hier im Vorgarten eines Bauernhofes. Foto: Jupp Schröder


Da nach der letzten Eisheiligen, kalten Sophie , die Frostgefahr vorüber scheint, kann der Garten mit Sommerblumen in eine üppige Blütenpracht verwandelt werden. Für diese findet sich am Hauseingang, an der Terrasse, in einem Staudenbeet oder am Zaun immer ein Platz. Die Pflanzen danken es den ganzen Sommer über mit einem reichen und lang anhaltenden Schmuck.

Die Blüten der Sommerblumen sind meistens zierlich und überwiegend einfach. Sie locken eine Vielzahl von Insekten an, welche gleichzeitig für das ökologische Gleichgewicht sorgen. Daher werden auch im biologischen Gemüseanbau Sommerblumen zur Schädlingsbekämpfung oder auch zur Bodengesundung verwendet. Wahre Bienen-, Hummel-, Schmetterlings- und Schwebfliegenparadiese sind Kosmeen, Bechermalven, Mädchenauge, Salvien und Sonnenblumen. Die Hornveilchen stehen heuer noch in voller Pracht. Um den Sommerblumen Platz zu machen, besteht die Möglichkeit, diese an einer anderen Stelle wieder einzubauen, damit sie aussamen können.

Vorsicht vor dem Johannisbeer-Glasflügler

Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass es sich hierbei um eine Wespe handelt. In Wahrheit ist es jedoch der Johannisbeer-Glasflügler, welcher neben den Johannisbeeren auch noch häufig Stachelbeeren befällt. Der Johannisbeer-Glasflügler ist besonders deshalb so tückisch, weil dieser sich in das Holz reinbohrt und das Mark aus den Zweigen frisst. Das Resultat sind dann leicht brechende Äste, sowie schnell welkende Blätter. Der Johannisbeer-Glasflügler lagert seine Eier an der Rinde der Pflanze. Sobald sich die Larven in das Holz gefressen haben, werden diese Löcher genutzt, damit die Larve dort überwintern kann. Bei befallenen Pflanzen sollten Sie die betroffenen Äste tief bis ins gesunde Holz abschneiden und diese schnellstmöglich vernichten.

Pflanzenschonende Baumschere

Geburtshelfer beim Aufblühen

Strauchpfingstrosen stehen schon in voller Pracht. Sie haben einen Vorsprung gegenüber den Bauernpfingstrosen, da die Blüten aus verholzten Trieben kommen. Strauchpfingstrosen stammen aus China und werden deshalb oft als chinesische Pfingstrosen bezeichnet. Interessant ist zurzeit bei den Bauernpfingstrosen zu beobachten, wie Ameisen als Geburtshelfer beim Aufblühen der wunderbaren Blumen fungieren. Sie fressen nämlich den süßen klebrigen Verschluss der Blütenhülle auf und helfen damit beim Öffnen. Das ist ein gutes Beispiel vom Nehmen und Geben, wie es in der Natur laufend vorkommt.

Schwarze Wurzelfäule bei Erdbeeren

Wenn Erdbeeren jetzt welken, handelt es sich meist um Wurzelkrankheiten. Am häufigsten kommen die Rote und Schwarze Wurzelfäule vor. Eine direkte Bekämpfung ist nach Feststellung der Krankheiten nicht mehr möglich.

Die Rote Wurzelfäule erkennt man beim Durchschneiden des Herzens an der Rotfärbung. Die Schwarze Wurzelfäule unterscheidet dadurch, dass an den Wurzeln weiße Spitzen sind. Erdbeeren sollten auf ein stark infiziertes Beet viele Jahre nicht mehr angebaut werden, damit sich der Pilz langsam abbauen kann. Sporen sind immer im Boden. Sie schädigen aber nur dann massiv, wenn ihre Anzahl zu groß ist und die Pflanzen nicht mehr mit ihnen fertig werden. Vorkulturen mit Phacelia und Ackerbohnen sind zu vermeiden.

Zurück zum Ursprung

Wie schön "Wildblumen" in einem Garten sein können, zeigen zurzeit besonders deutlich die Margeriten. Immer mehr Menschen sehnen sich nach ursprünglicher Natur und erfreuen an schönen Wildblumen. Sie wissen auch, wie wertvoll diese für das biologische Gleichgewicht im Garten sind. Oft sind Wildblumen auch optisch den Züchtungen überlegen.

Favorit nicht nur im Herbst

Die Gewöhnliche Rosskastanie kennt jedes Kind. Sie ist mit ihren herrlichen Blütenständen und ihren dicken, glänzenden Samen einer der beliebtesten Parkbäume. Doch seit Ende der 1990er Jahre wird die Gewöhnliche Rosskastanie stark von der Kastanien-Miniermotte geschädigt. Der Befall führt zu braunen Fraßgängen im Inneren der Blätter und lässt die Kastanien oft schon im August ihre Blätter verlieren. Ein Ende dieses Befalles ist nicht in Sicht. Wer dennoch Rosskastanien pflanzen möchte, kann auf die ebenfalls sehr attraktive Rote Rosskastanie (Aesculus x carnea) ausweichen. Sie ist gegen die Miniermotte bisher weitgehend resistent und wächst auch langsamer. Sie steht jetzt in voller Blüte.

Unseren Gartenexperte Josef Schröder: In drei Jahrzehnten als Kreisfachberater für Gartenbau in Lichtenfels hat Jupp Schröder mit fast jedem Gartenproblem schon einmal zu tun gehabt. Sein Lebensmotto lautet auch heute noch: "Wenn man die nötige Geduld aufbringt, stellt sich der Erfolg von selber ein".

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