Druckartikel: Die frühen Gemüsekulturen gehören jetzt in den Garten

Die frühen Gemüsekulturen gehören jetzt in den Garten


Autor: Jupp Schröder

Bamberg, Mittwoch, 23. April 2014

Sommerzwiebeln und Kürbisse: Es wird Zeit, dass essbares Einzug in den Garten hält. Aber auch wilder Wein bekommt nun Aufmerksamkeit.
Archivbild: Peter Kneffel, dpa


Zu den frühen Kulturen im Gemüsegarten, die jetzt anstehen, gehören die Sommerzwiebeln. Man sollte den Stecktermin so früh wählen, da der Ansatz zur Zwiebelbildung Tageslängen von etwa 14 Stunden benötigen. Ist bis zu diesem Zeitpunkt zu wenig Laub gebildet worden, bleiben die Zwiebeln wesentlich kleiner. Die Stecktiefe beträgt etwa drei Zentimeter. Vor übergroßen in Steckzwiebeln ist abzuraten, da diese meist blühende Schosse bilden. Der Reihenabstand beträgt ein 25 Zentimeter und in der Reihe fünf Zentimeter. Es wird oft behauptet, dass Zwiebeln kaum Wasser benötigen. Das ist aber so nicht richtig. Beim Wässern ist immer darauf zu achten, dass dies morgens geschieht. Wenn das Laub über Nacht feucht bleibt, kommt es zu gefürchteten Pilzkrankheiten wie den Falschen Mehltau. Zwiebeln mögen einem warmen, sonnigen Standort und offene windige Lagen. Dabei kommen es weniger zu Krankheiten und Schädlingen.


Speisekürbisse

Jetzt ist eine gute Zeit Jungpflanzen von Hokkaido und anderen Speisekürbissen heranzuziehen. Dazu gibt man ein Korn in kleine Töpfe, die mit Blumenerde gefüllt sind. Das können durchaus auch Joghurtbecher sein. Alte, verunreinigte Töpfe sind überträger von Krankheiten, die den kleinen Pflänzchen viel zu schaffen machen. In der Keimphase sollten die Temperaturen etwa 22 bis 25 Grad betragen. Dabei ist auf gleichmäßige Feuchtigkeit, nicht aber Staunässe, zu achten. Die Samenkörner werden ca. ein bis zwei Zentimeter tief abgelegt. Die Keimdauer beträgt etwa 7 bis 10 Tage. Die Pflanzung erfolgt erst nach den Eisheiligen am 15. Mai. Eine Direktaussaat im Gartenbeet ab etwa 10. Mai ist ebenfalls möglich. Es besteht dabei eine große Gefahr, dass die Jungpflanzen schon in der Keimphase von Schnecken vernichtet werden.


Wilder Wein

Bei einem wilden Wein gibt es erhebliche Unterschiede. So wächst der dreilappige mehr in die Breite und krallt sich enorm fest. Wenn man nicht aufpasst, dann schieben sich die Triebe unter Dachziegel oder in Fensterkästen. Das ist dann genau so, wie beim Efeu. Gut eignet ist deshalb der dreilappige Wilde Wein für glatte Wände. Der Engelmannswein ist fünflappig und weniger aggressiv. Seine Saugnäpfe können sich nur an rauen Wänden halten. Er lässt sich deshalb auch viel leichter herunter reißen, wenn Sanierungsarbeiten am Putz anstehen. Die Wuchsform ist aufrechter. Kommen sie auf ein Hindernis wie eine Fensterbank, dann wachsen sie auch in die Breite. Der Engelmannswein wird auch gern zur Begrünung von Maschendrahtzäunen genommen. Bei den fünflappigen Wilden Wein gibt es auch noch die einfache, mehr hängende Form. Diese lässt sich sehr gut zur Begrünung von Mauern von oben her verwenden oder zur Berankung von Pergolen.

Der Wilde Wein ist nicht mit dem echten verwandt. Die Früchte sind für den Menschen giftig. Die Vögel aber nehmen diese Nahrung sehr gerne an. In diesem milden Winter allerdings wurden die Früchte kaum vertilgt und hängen somit immer noch wie Rosinen an den berankten Fassaden.

Für einen einigermaßen ökologisch denkenden Menschen ist es kein schöner Anblick, wenn fast alle Rasenflächen in den Gärten vor Ostern schon gemäht worden sind. Damit wird den Nützlingen, die für das biologische Gleichgewicht sorgen können, die Nahrungsgrundlage für längere Zeit auf einmal in einem großen Umkreis entzogen.