Druckartikel: Das Mähen mit der Sense muss gelernt sein

Das Mähen mit der Sense muss gelernt sein


Autor: Jupp Schröder

Lichtenfels, Freitag, 03. Juni 2016

Das Sensenmähen ist eine alte Technik, die gute Ergebnisse erzielen kann. Bei der Handhabung und Pflege muss aber einiges beachtet werden.
Seine Wiesen mäht Jupp Schröder ausschließlich mit einer gut geschärften Sense. Ohne Dengeln ist ein Schneiden des Grases nicht mehr möglich. Foto: Dagmar Besand


Altes Wissen muss des Öfteren neu belebt werden. Dazu gehört beispielsweise das Mähen mit der Sense, denn dabei sollte auch an den gesundheitlichen Aspekt des Mähens ohne Motorkraft gedacht werden. Der ganze Körper ist dabei im Einsatz und wird entsprechend trainiert. Man kann diese Bewegungsart etwa mit dem Skilanglaufen vergleichen, das als besonders gesund gilt.


Das Einstellen sowie die Pflege der Sense ist sehr wichtig

Zuerst gehören die Sensen richtig eingestellt. Die Spitze der Klinge sollte zweieinhalb bis drei Zentimeter tiefer stehen als der Ansatz. Nur so kann ein richtig runder Schnitt erfolgen ohne "zu hacken". Auch das richtige Schärfen mit einem Wetzstein ist von Bedeutung. Hier werden selbst von Fachleuten große Fehler gemacht. Wichtig ist es, immer von hinten nach vorn zu ziehen. Bei dieser Arbeit muss außerdem gefühlvoll vorgegangen werden.

Das Dengeln der Sense ist eine sehr wichtige Arbeit, da ohne eine solche Behandlung des Gerätes ein Schneiden des Grases nicht mehr möglich ist. Leider gibt es nur noch wenige Menschen, die die richtige Technik dieses Schärfens beherrschen. Mit den sogenannten Dengelmaschinen nutzen sich die Sensen leider sehr schnell ab.


Bei der Handhabung der alten Technik muss auf vieles geachtet werden

Beim praktischen Arbeiten sollte großer Wert darauf gelegt werden, dass die Sensen ohne großen Aufwand fast von ganz alleine schneiden. Die Bewegung muss immer in einem Halbkreis mit einem Drehmoment um den Körper herum erfolgen. Für viele Neuanfänger kommt es dabei zu einem besonderen Erfolgserlebnis. Eine richtige Handhabung dieser alten Technik ohne Einweisung durch Fachleute ist nur sehr bedingt möglich. Es ist bedauerlich, dass es in den Dörfern immer weniger Menschen gibt, die sich mit dem Sensenmähen auskennen.


Die Überreste des Sensens gut verwerten

Das Langgras, welches beim Mähen mit der Sense anfällt, eignet sich hervorragend zum Anlegen eines Igelquartieres. Über einen lockeren Reisighaufen wird dabei das Gras dachziegelartig von unten nach oben aufgeschichtet, so dass der Regen abfließen kann. Dann entsteht ein trockenes und geschütztes Plätzchen, das von Igeln auch gern für den Winterschlaf benutzt wird.


Der Kauf einer guten Sense ist von Bedeutung

Zudem ist der Kauf einer guten Sense besonders gut abzuwägen. Das Blatt muss sehr hell klingen, wenn man damit rückwärts über einen harten Gegenstand schleift. Gute Sensen kauften früher die Bauern sehr gern von den "Kiepenkerlen" aus dem Sauerland, die in ganz Deutschland mit ihren Kiepen auf dem Rücken ihre hochwertigen Geräte anboten. Daran können sich noch viele Bauern gut erinnern.