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Braune Kerne zeigen Fruchtreife


Autor: Jupp Schröder

Lichtenfels, Dienstag, 06. Sept. 2016

In diesem Jahr ist die Obsternte früher als normal. Bei Äpfeln und Birnen ist ein Indiz für die Reife der Früchte, dass die Kerne braun gefärbt sind.
Bei manchen Sorten sollte mit dem Pflücken nicht mehr länger gewartet werden, da überreife Äpfel, vor allem aber Birnen, nicht so gut lagerfähig sind.Symbolbild: Patrick Pleul/dpa


Die Äpfel fallen heuer früher vom Baum und faulen, denn es fehlt die Grundfeuchte. Der wenige Niederschlag vom Winter und Frühjahr wirkt sich jetzt besonders aus. Glücklicherweise hat es im Sommer ab und an geregnet. Das reicht aber in unserer Region nicht aus, um das Defizit an Feuchtigkeit auszugleichen. Ein Sommerregen ist meistens schnell wieder verdunstet und dringt selten in untere Schichten des Bodens ein, wie es bei Bäumen notwendig ist.


Pflückreife und Genussreife

Die Obsternte ist in diesem Jahr vier Wochen früher als normal. Es sollte bei manchen Sorten mit dem Pflücken nicht mehr länger gewartet werden, da überreife Äpfel, vor allem aber Birnen, nicht so gut lagerfähig sind. Sobald sich der Stiel bei Apfel und Birnen leicht abdrehen lässt, ist die Frucht reif. Ein weiteres Indiz für den richtigen Zeitpunkt sind die braun gefärbten Kerne bei Kernobst.

Der richtige Pflücktermin ist von Sorte zu Sorte unterschiedlich. Wie Äpfel haben auch Birnen die Pflückreife und die Genussreife. Wartet man bei den Birnen bis sie genussreif sind, ist der richtige Zeitpunkt verpasst. Die Früchte werden dann überreif und schnell teigig.


Große Sortenauswahl bei eigentlichen Wildformen

Wildobst ist besonders gesund. Es wird gerade in der letzten Zeit immer intensiver züchterisch bearbeitet. So steht neben den eigentlichen Wildformen eine große Sortenauswahl zum Beispiel von Kornelkirschen, Sanddorn, Mispeln, Holunder und Ebereschen zur Verfügung.

Bei der Züchtung kommt es zu größeren Früchten und auch die Qualität wird verbessert. Viele Wildobstarten, wie Sanddorn und Holunder, werden inzwischen auch gewerblich angebaut. Manche Früchte wie Hagebutten kann man gleich vom Baum essen.

Andere wieder, wie die Früchte vom Holunder, werden erst durch Erhitzen genießbar und geschmacklich hervorragend. Oft müssen auch die ersten Fröste, wie bei Schlehen und Mispeln, abgewartet werden, damit die Früchte weicher und süßer werden.


Obstgehölze Anfang bis Mitte Oktober pflanzen

Bei der Planung für den Herbst ist daran zu denken, dass Obstgehölze am besten Anfang bis Mitte Oktober gepflanzt werden. Diese bekommen dann vor dem Winter, in der noch relativ warmen Erde, Saugwurzeln und können im Frühjahr kräftig durchwachsen. Nur bei den empfindlichen Bäumen wie Pfirsichbäumen ist eine Pflanzung im Frühjahr besser.

Es gibt etliche Pflanzen, die erst im Herbst so richtig aufblühen: Dazu gehören viele Asternarten. Die blaue Herbstaster ist besonders häufig in den Gärten anzutreffen. Mit der Zeit kann sie ganze "Teppiche" bilden. Teilen und vermehren kann man diese Pflanze, sowie alle Stauden - die im Herbst blühen - im Frühjahr. Bei den ausdauernden und krautigen Pflanzen, die im Frühling blühen, ist es wiederum umgekehrt. Bei denen kommt jetzt eine gute Zeit der Vermehrung.


Kohlhernie eindämmen durch Fruchtwechsel

Die an Kohlhernie erkrankten Kohlpflanzen sollen in der Bio- oder Mülltonne und nicht auf dem Kompost landen. Befallene Pflanzen erkennt man an den welken, kümmerlichen Blättern und Stängeln so wie an den knollig verdickten Wurzeln, an denen aber keine Fraßgänge oder Larven zu sehen sind.

Besonders betroffen können Chinakohl, Kohlrabi und Blumenkohl sein. Kalkhaltiger Boden und stetiger Fruchtwechsel kann die gefährliche Krankheit eindämmen.