So macht Ihnen Ihr Garten auch im Winter Freude
Autor: Jupp Schröder
Bamberg, Mittwoch, 27. November 2013
Jetzt war es zum ersten Mal richtig kalt. Normalerweise ist das schon vier Wochen früher der Fall. Das letzte Laub rieselt nur so von den Bäumen. Der Frost sorgt für eine bessere Ausreifung des Holzes. Wenn noch gepflanzt wird, sollte auf keinen Fall gefrorener Boden an die Wurzeln kommen. Noch schlimmer ist Schnee.
Selbst im Winter muss ein Garten nicht langweilig erscheinen. Es gibt einige Sträucher und Stauden, die jetzt schon anfangen zu blühen oder deren Blüten sich in den nächsten Wochen entfalten. Sie kommen ursprünglich aus kälteren Regionen und fühlen sich deshalb in der kalten Jahreszeit bei uns sehr wohl. Dazu gehören die Christrosen, die es in vielen Sorten mit unterschiedlichen Blütezeiten gibt. Einige sind jetzt schon in voller Blütenpracht und werden von Gärtnereien und Gartencentern in Container zum Verkauf angeboten.
Andere Sorten dagegen, wie die rote Christrose, blühen erst Ende April oder Anfang Mai. So können diese Pflanzen, wenn sie je nach Sorten abgestuft werden, im Garten von Dezember bis zum Frühling Freude bereiten. Christrosen sind mehr Kinder des Schattens und wollen gern an der Nordseite des Hauses oder unter Bäumen und Sträuchern wachsen. Christrosen brauchen unbedingt eine Laubdecke.
Der Nacktblütige- oder Winterjasmin hat sich heuer nicht mehr lange bitten und seine funkelnden gelben Blüten schon geschickt. Sie erscheinen vor dem Blattaustrieb am nackten Holz. Daher kommt auch der Name nacktblütiger Jasmin. Er hat die botanische Bezeichnung Jasmin nudiflorum. Als sogenannter Spreizklimmer berankt er Gerüste, Mauern und Zäune. Der Winterjasmin wird etwa zwei Meter hoch. Die blühenden Triebe sind im Winter als Vasenschmuck begehrt. Im Frühjahr werden die verblühten Triebe des Winterjasmins scharf zurück geschnitten, da nur am einjährigen Holz im nächsten Winter neue Blüten kommen. Der Winterjasmin ist ein echter Geheimtipp für einen erlebnisreichen Garten.
Ein rosa Schneeball
Ein Hauch von zartem Rosa und betörendem Duft bringt der Winterschneeball in den Garten. Durch das relativ warme Wetter in diesem Herbst zeigt der sehr attraktive Strauch jetzt schon seine Blüten, obwohl gerade erst die Laubblätter abgefallen sind. Er hat teilweise seine volle Pracht entfaltet. Die Blüten duften sehr intensiv und angenehm nach Vanille. Besonders nachts geht von ihnen eine sehr starke Duftwolke aus, die bis in die Schlafzimmer ziehen kann, wenn der Strauch nicht zu weit vom Haus entfernt ist. Die Blütezeit kann sich zu acht Wochen hinziehen. Mit dem eingebauten Frostschutzmittel in den Knospen sind die Blüten vor einigen Minusgraden geschützt. Der Winterschneeball, mit dem Namen Viburnum bodnantense "Dawn" gehört zu den attraktivsten Sorten.
Die Stechpalme gehört zu den attraktivsten immergrünen Pflanzen im Garten. Zu den glänzenden stacheligen Blättern an gesellen sich im Herbst noch rote Beeren. Dass ist allerdings nur dann der Fall, wenn eine weibliche Pflanze gesetzt wurde. Nur diese kann Früchte tragen. Sie braucht aber dazu noch eine männliche Pflanze zum Befruchten. Da der Wind den Pollen mehrere Kilometer weit tragen kann, haut die Bestäubung oft auch hin, wenn das Weibchen allein im Garten ist. Durch das Pflanzen eines Pollenpenders ist aber immer auf der sicheren Seite.
Inzwischen gibt es aber auch eine selbstfruchtbare Sorte mit dem Namen: "J.C.van Toll". Da die Blätter und Beeren der Stechpalme sehr giftig sind, sollte diese schöne Pflanze nur stehen, wo keine kleinen Kinder sind. Stechpalmen sind Waldgehölze, die auch bei uns noch vereinzelt in Kalkbuchenwäldern an den Hängen des Kleinziegenfelder Tales anzutreffen sind. Deshalb sollten sie auch im Garten immer als Unterholz im Schutze größerer Bäume stehen. Sie sind daher für die Bepflanzung eines "reifen" Gartens ideal. Stechpalmen können bis 300 Jahre alt werden. Oft sind sie in der Natur mit Eiben vergesellschaftet, da beide ähnliche Bedürfnisse haben.
Nistkästen im Herbst aufhängen
Die beste Zeit zum Aufhängen der Nistkästen ist der Herbst. Das Flugloch ist zur aufgehenden Sonne nach Osten oder Südosten auszurichten. Das Nistgerät soll dabei leicht nach vorn geneigt sein. Bei der Anbringung an einen Baum ist es angebracht, einen Aluminiumnagel zu verwenden. Meisenarten nisten gern in einer Höhe von zwei bis vier Metern. Starenkästen dagegen müssen vier bis acht Meter vom Boden entfernt sein. Am besten geeignet sind marder- und spechtsichere Holzbetonkästen, die in verschiedenen Ausführungen und Fluglochgrößen sein sollten.
Nistkästen sind einmal im Jahr gründlich zu säubern. Jetzt ist der Zeitpunkt dazu sehr günstig. Es genügt, den Inhalt des Nestes mit einem Spachtel sorgfältig zu entfernen. Insektenspray darf zum Zwecke der Reinigung nicht verwandt werden. Haben sich Bilche wie Haselmäuse, Garten- oder Siebenschläfer zum Winterschlaf im Nistgerät einquartiert, schließt man es vorsichtig wieder und holt den "Hausputz" im kommenden Frühjahr nach.
Weihnachtssterne sollen hell und warm stehen. Sehr empfindlich reagieren sie, wenn sie zu viel Wasser bekommen. Um nicht krank zu werden, dürfen die Weihnachtsterne als tropische Pflanzen keine "kalten Füße" bekommen. Das Gießwasser ist vorsichtig zu dosieren und sollte auf jeden Fall immer angewärmt sein. Dekorative Übertöpfe müssen etwas größer als das Pflanzgefäß sein. Somit kommt lebenswichtiger Sauerstoff leichter an die Wurzeln. Steine oder Tonscherben auf dem Grund des Übertopfes kann Staunässe mildern.
Die Früchte von Weiß-, Rot- und Hagedorn finden viel zu wenig Beachtung. Sie sind ein hervorragendes Heilmittel. Sie stärken das Herz und geben spürbar mehr Lebenskraft. Durch den ersten Frost haben sie einen besseren Geschmack bekommen. Kaum bekannt ist, dass man aus den Früchten eine wohlschmeckende und sehr gesunde Marmelade machen kann.