Druckartikel: Mistelzweige sollen zum dauerhaften Glück verhelfen

Mistelzweige sollen zum dauerhaften Glück verhelfen


Autor: Jupp Schröder

Bamberg, Donnerstag, 05. Dezember 2013

Eine alte Sitte ist es, zu Weihnachten an der Zimmerdecke oder über der Tür, Mistelzweige aufzuhängen. Dahinter steckt der Aberglaube, das Mistelgrün andauerndes Glück bringt.
Die immergrüne Mistel gilt als Symbol der Fruchtbarkeit und des Wachstums. Foto: dpa


Die immergrüne Farbe gilt als Symbol der Fruchtbarkeit und des Wachstums. Inzwischen ist diese Pflanzenart immer mehr zu einem begehrten Weihnachtsschmuck geworden. Heute wünschen sich Naturschützer allerdings, dass die Mistelzweige nicht im Haus, sondern an ihrem Standort bewundert werden können.

Die Mistel ist ein Halbschmarotzer. Sie kann durch ihr Blattgrün noch selber assimilieren und nimmt nur Wasser so wie Mineralien aus dem Wirtsbaum. Organische Stoffe wie Zucker, Stärke und Eiweiß kann sie mit ihren immergrünen Blättern selbst herstellen. Die heilige Hildegard von Bingen erwähnte die Birnbaummistel als Medizin zur Behebung von Asthma. Noch heute wird aus der Mistel ein blutdrucksenkendes Mittel hergestellt.

Die Früchte der Misteln werden von vielen Vogelarten mit Vorliebe gefressen. Die Umhüllung der Samenkörner ist klebrig. Wenn ein Vogel seinen Schnabel reinigen will und ihn an einem Ast eines Apfelbaumes abwetzt, bleibt der Kern aus dem Inneren des Fruchtfleisches haften. Die keimende junge Pflanze schickt ihre Wurzeln bis in das Holzgewebe. Ein neuer Mistelbusch ist somit entstanden.

Wer Misteln selbst vermehren will, kann das jetzt mit den weißen Beeren machen, die meist an den gekauften Zweigen hängen. Man kann den Vorgang des Schnabelabwetzens nachahmen. Ein Einritzen der Rinde mit einem Messer erleichtert dem Samenkorn das "Anwachsen". Da es bei Misteln männliche und weibliche Pflanzen gibt, sollte versucht werden gleich mehrere Pflanzen anzusiedeln, damit es zu einer Befruchtung kommt und Samen gebildet werden kann.