Mehr als eine schöne Fassade: Der Blauregen hat viel Kraft
Autor: Agentur dpa
Bamberg, Mittwoch, 13. Mai 2020
Der Blauregen hat im Frühjahr eine ganz besondere Anziehungskraft. Die Blüten sind strahlend blau und verströmen einen intensiven Geruch. Doch die Kletterpflanze ist ein Schwergewicht - mit Folgen.
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Er kann in kürzester Zeit ganze Hausfassaden einnehmen, und seine üppigen Blütentrauben sind im Frühjahr ein spektakulärer Anblick: Der Blauregen hat mehr zu bieten als viele andere Kletterpflanzen.
Doch er wird so schwer, dass er nichts für jeden Garten ist. Experten verraten, was Hobbygärtner wissen sollten.
Der richtige Standort für Blauregen
An welche Stelle im Garten passt der Blauregen?
Der Blauregen, auch Glyzinie und Wisteria genannt, zählt unter den Kletterpflanzen zu den Gerüstkletterern. Er benötigt also ein Rankgerüst, an dem sich der Spross emporwinden kann. Daher eignet sich der Blauregen zum Beispiel für einen Standort an einer Pergola, an einem Torbogen oder einer Mauer. Till Hägele vom Botanischen Garten München-Nymphenburg empfiehlt den Kletterer auch für Treppengeländer. Vorteil hier: Man kommt gut zum Schneiden an die Pflanze heran.
An welche Mauern passt der Blauregen?
Da der Blauregen über die Jahre hinweg großes Gewicht und auch große Kräfte entwickeln kann, wird an der Fassade ein stabiles Gerüst oder Spalier benötigt. Denn mit seinen schlingenden Bewegungen kann der Kletterer dünnwandige Rankgerüste ebenso wie Regenrinnen strangulieren und zerdrücken.
«An einem sonnigen Tag können einzelne Ranken schon mal 20 Zentimeter wachsen», berichtet Michael Henze vom Bundesverband Garten- und Landschaftsbau (BGL). Die Triebe nehmen außerdem an Umfang zu und sollten daher von Fenstern und Jalousienkästen ferngehalten werden. Henze empfiehlt als Grundgerüst an der Wand eine Edelstahl- oder Metallkonstruktion mit mindestens vier Zentimeter dicken, runden Streben.