Als Christen Heiligabend verboten haben: Die verrückte Geschichte von Weihnachten
Autor: Io Görz, Redaktion
Deutschland, Freitag, 08. Dezember 2023
Familie, Weihnachtsbaum und Plätzchenduft: So kennen wir Weihnachten. Aber so groß und harmonisch war es früher nicht immer. Die wahre Geschichte dahinter.
Besinnliche Lieder, Plätzchen, die Familie, die einträchtig um den Weihnachtsbaum sitzt - so kennen und lieben wir heutzutage Weihnachten. Das Ideal der Familie, die am Fest der Liebe zusammenkommt und sich in Besinnlichkeit ergeht, das streben wir an.
Ganz wichtig ist dabei die Besinnlichkeit oder ganz profan ausgedrückt: Ruhe und Stille. Wir genießen es, wenn Gemütlichkeit, Ruhe und ein Gefühl von Geborgenheit Einzug halten.
Weihnachten - früher ein ganz anderes Fest
Für viele darf dabei natürlich auch die Weihnachtsgeschichte nicht fehlen, der Grund, warum es dieses Fest gibt. Die Geburt Jesu, gefeiert seit über 2000 Jahren. In dieses Gefühl Tausende Jahre alten Tradition beizuwohnen, kuscheln wir uns wohlig schaudernd ein, uns bewusst, Teil von etwas Größerem, Heiligen zu sein.
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Das Problem daran nur: Es stimmt nicht. Also der Teil mit der 2000-jährigen Tradition. Das Weihnachtsfest, wie wir es zum ewig gültigen Ideal stilisieren, existiert noch keine 200 Jahre, auch wenn Teile davon natürlich weiter zurückreichen.
Gehen wir 2000 Jahre zurück, zu den ersten Anhängern einer kleinen jüdischen Sekte, also den "Urchristen": Diese feierten Weihnachten gar nicht, denn zum Einen lehnten sie das Feiern von Geburtstagen als heidnisch ab und zum Anderen war man damals noch gar nicht einige darüber, dass Jesus überhaupt am 25. Dezember geboren worden war.
Weihnachten eigentlich im Herbst
Es gibt nämlich in der Bibel (die ja auch erst Jahrzehnte nach dem ungefähren Geburtsjahr Jesu geschrieben wurde) keinerlei genaue Angabe zum Geburtstag des christlichen Erlösers. Im Urchristentum wurde also heiter debattiert, wann der Heiland denn nun in der Krippe gelegen war. Die Logik wies auf ein Datum im Herbst hin, denn Volkszählungen fanden damals meist nach der Ernte statt, wenn Menschen ohne um ihre Ackerfrüchte fürchten zu müssen, reisen konnten.
Theologisch begründet wies sogar einiges auf den 25. Dezember hin, denn es existierte die Meinung, wonach Maria ihren Sohn am 25. März empfangen hatte, neun Monate vor dem 25. Dezember und am gleichen Tag, an dem er sterben würde. Christen, vor allem die frühen, liebten diese Zahlenspiele, denn sie spiegelten die Vollkommenheit eines göttlich erzeugten Universums wider.