Rauhnächte: Von Geistervertreibung und mystischen Bräuchen bis hin zur modernen Praxis
Autor: Annabelle Heilig
Deutschland, Mittwoch, 20. Dezember 2023
Im Brauchtum der Rauhnächten geht es vor allem um Mystik und das Verjagen von Geistern. Rituale und die Sicht auf die Nächte haben sich aber stark verändert.
- Was und wann sind die Rauhnächte?
- Bedeutung der Rauhnächte
- Mythologie und Brauchtum
Die Zeit zwischen Weihnachten und dem 6. Januar ist eine besondere Zeit, da die Arbeit stillgelegt wird und die Familien meist zusammen sind. Früher gab es zahlreiche Bräuche, um die Geister zu verjagen. Doch wie wird das heute praktiziert? Was hat sich verändert?
Was und wann sind die Rauhnächte?
Die Zeit der Rauhnächte ist wohl die Ruhigste im Jahr, wenn Weihnachten gerade vorbei ist und das neue Jahr langsam anbricht. Diese Zeit dient vor allem dazu, sich nach innen zu kehren und den Stress der Außenwelt für ein paar Tage auszublenden. Einige nutzen diese Zeit, um das alte Jahr Revue passieren zu lassen und das neue Jahr zu begrüßen.
Die Anzahl der Rauhnächte ist genau die Differenz zwischen dem Mondjahr, das elf Tage kürzer ist als das Sonnenjahr. Daher kommt auch die Redewendung "zwischen den Jahren", da diese Tage keinem Monat zugeordnet wurden.
In der Zeit vom 25. Dezember bis zum 6. Januar wurden früher Dämonen und Geister durch das Räuchern von Weihrauch verjagt, woher auch die Bezeichnung Rauhnächte kommt. Heutzutage soll der Lärm des Feuerwerks in der Neujahrsnacht dem Aberglauben dienen, den Geistern den Zutritt ins neue Jahr nicht zu gewähren.
Bedeutung der Rauhnächte
Die Rauhnächte werden auch Zwischennächte, Losnächte, Weihenächte oder Unternächte genannt. Der Begriff "Rauhnacht" leitet sich vom "Ausräuchern des Hauses" ab.
Da die Rauhnächte kurz nach der Wintersonnenwende (21. Dezember) stattfinden, sind die Tage besonders kurz und somit ziemlich dunkel. Früher, als es noch kein elektrisches Licht gab, wurde diese Dunkelheit noch viel stärker erlebt als heute, was diese Zeit um so mythischer und geheimnisvoller machte. Diese Zeit steht ebenso für Loslassen und Neubeginn, für den Übergang ins nächste Jahr.