Martinstag 2024: Gänsebraten und Laternenumzüge - das bedeuten die Traditionen
Autor: Kyrill Wunderlich
Deutschland, Freitag, 08. November 2024
Am Montag (11. November) steht der diesjährige Martinstag an. Traditionell landet an diesem Tag Gänsebraten auf dem Tisch, zudem finden eine Vielzahl an Laternenumzügen statt. Doch woher kommen diese Bräuche eigentlich?
- Martinstag 2024: Woher kommt der Feiertag eigentlich?
- Warum gibt es am 11. November oft Gänsebraten?
- Laternenumzüge und Martinsfeuer: Was es damit auf sich hat
Gänsebraten, selbstgebastelte Laternen und singende Kinder: Am 11. November ist wieder Martinstag - und damit auch der Tag der Martinsumzüge. Generell bringt der Feiertag eine Vielzahl an Traditionen mit sich. Doch wo haben diese eigentliche ihren Ursprung?
Die Geschichte des Sankt Martin - wer war der legendäre Mann mit dem Mantel?
Die Legende des (Sankt) Martin reicht weit zurück. Martin wurde um das Jahr 316 im heutigen Ungarn geboren und wuchs als Sohn eines römischen Offiziers auf. Schon im Alter von 15 Jahren wurde er - auf Wunsch seines Vaters - selbst Soldat.
An einem kalten Wintertag kam es zu dem Ereignis, für welches St. Martin bis heute berühmt ist: Im Dienste der römischen Armee ritt Martin durch Amien (heutiges Frankreich) und kam dabei an einem frierenden Bettler vorbei. Martin durchtrennte seinen eigenen Mantel mit einem Schwert und schenkte dem Bettler eine Hälfte. In der darauffolgenden Nacht begegnete Martin dem Bettler erneut - dieses Mal im Traum. Der vermeintliche Bettler gab sich dabei als Jesus Christus zu erkennen.
Dieses Ereignis prägte Martins weiteres Leben. Er ließ sich taufen, ließ sich im christlichen Glauben unterrichten und vollbrachte später als Bischof zahlreiche Wunder. Am 11. November 397 wurde er beigesetzt, später wurde er heiliggesprochen. Bis heute erinnert deshalb der 11. November an das Leben des Sankt Martin.
Die Legende vom Gänsestall: Warum gibt es am Martinstag Gänsebraten?
Eine weitere Geschichte erklärt, warum ausgerechnet Gänsebraten ein traditionelles Gericht am Martinstag ist. Der Legende zufolge sollte Martin zum neuen Bischof der Stadt Tours (heutiges Frankreich) ernannt werden. Diesen Wunsch äußerte zumindest die Bevölkerung. Martin selbst fühlte sich dieser Aufgabe jedoch nicht würdig genug - und versteckte sich deshalb in einem Gänsestall. Allerdings schnatterten die Tiere so laut, dass Martin entdeckt - und letztlich doch zum Bischof ernannt wurde.
Allerdings gibt es noch weitere historische Erklärungen dafür, woher die Martinsgans eigentlich kommt. Am 11. November wurde nämlich auch das Wirtschaftsjahr abgeschlossen. Somit waren an diesem Tag auch Pacht und Zinsen fällig. Diese wurden teilweise in Form von Naturalien bezahlt, beispielsweise in Form von Gänsen.