Heilige Drei Könige: Wo ist der 6. Januar ein Feiertag?
Autor: Redaktion
Deutschland, Sonntag, 05. Januar 2025
Am 6. Januar ist es wieder so weit: Zahlreiche Sternsinger ziehen durch die Städte, um Spenden zu sammeln. Doch der Dreikönigstag ist nicht überall ein gesetzlicher Feiertag.
Die Heiligen Drei Könige ziehen auch 2025 um die Häuser. Kinder, verkleidet als Könige aus dem Morgenland, laufen durch Städte und Dörfer und sammeln Spenden für einen guten Zweck. Was hat es mit der Tradition auf sich?
Der Dreikönigstag ist jedes Jahr am 6. Januar und markiert in der Regel das Ende der Weihnachtsferien. Für Schulkinder ist es oft der letzte freie Tag, wer bereits arbeitet, hat aber nicht unbedingt frei. Ob der Dreikönigstag ein gesetzlicher Feiertag ist, ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich.
In welchen Bundesländern ist das Dreikönigsfest ein Feiertag?
Das liegt hauptsächlich an der konfessionellen Prägung der einzelnen Länder. Aktuell ist der 6. Januar in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ein gesetzlicher Feiertag. Schulen und Kitas bleiben geschlossen, während im Rest der Republik ganz normal Arbeitstag ist.
Die biblische Grundlage für das Dreikönigsfest ist ziemlich dünn: Weder Markus, Lukas oder Johannes erwähnen in ihren Evangelien drei Könige - einzig Matthäus berichtet von ihnen: "Da Jesus geboren war zu Bethlehem im jüdischen Lande, zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen die Weisen vom Morgenland gen Jerusalem und [...] beteten das Kindlein an und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe." (Matthäusevangelium 2,1 bis 11)
Wer waren die Heiligen Drei Könige?
Der Erzählung nach beobachteten Weise aus dem Morgenland den Aufgang eines Sterns, der die Geburt eines Königs ankündigen sollte. Über Jerusalem kommen die Weisen, die dem Wanderstern folgen, schließlich bis nach Betlehem, wo sie den neugeborenen "König der Juden" finden und ihre Geschenke überreichen: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das ist die Grundlage für den Feiertag der Heiligen Drei Könige. Etliche Details der Überlieferung stehen jedoch auf wackeligen Beinen. Experten sind sich bei einigen Sachen sogar sicher, dass sie falsch überliefert wurden. Das räumt sogar das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" ein.
Mit hoher Wahrscheinlichkeit waren die Weisen keine Könige, sondern vielmehr Sterndeuter aus Babylon. Östlich von Jerusalem lag Babylon im Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris, das stark von Überschwemmungen der beiden Flüsse abhängig war: der fruchtbare Schlamm war für das Agrarsystem unablässig. Um die Fluten effektiv durch die Felder zu leiten, war ein präziser Kalender nötig. Dies war Aufgabe der Priester und Gelehrten, die sich somit zu echten Experten in der Sternenkunde entwickelten.
Auch die Zahl der Gelehrten dürfte eher dem Symbolcharakter geschuldet sein. Erst ab dem Mittelalter kristallisierte sich die Zahl Drei heraus - Experten gehen davon aus, dass die heiligen Drei möglicherweise eigentlich als achtköpfiger Tross unterwegs waren. Die drei überbrachten und im Matthäusevangelium geschilderten Geschenke sind wohl der Grund für die Beschränkung auf das Trio der Heiligen.