Christi Himmelfahrt in Deutschland: Bedeutung und Traditionen
Autor: Redaktion
Deutschland, Mittwoch, 28. Mai 2025
Am "Vatertag" mit einem Bollerwagen und Bier wandern zu gehen, hat Tradition. Der Tag ist ursprünglich als "Christi Himmelfahrt" bekannt. Was feiern wir da eigentlich?
Schon bald steht ein besonderer Feiertag bevor: Am 29. Mai 2025 ist Christi Himmelfahrt. Viele kennen diesen Tag auch als Vater- oder Herrentag.
Männer ziehen an diesem Tag gern mit Bollerwagen und Bier "bewaffnet" über Dörfer, um gemeinsam eine gute Zeit zu haben. Der christliche Hintergrund des Feiertages ist inzwischen weitaus weniger bekannt. Was feiern wir an diesem Tag eigentlich?
Religiöser Hintergrund: Was feiern wir an Christi Himmelfahrt?
Der Feiertag bezieht sich auf eine Episode in der Apostelgeschichte nach Lukas, nach der Jesus Christus am 40. Tag nach seiner Auferstehung am Ostersonntag bei seinen Jüngern weilte und dann in den Himmel zu Gott auffuhr. Allerdings setzte sich Christi Himmelfahrt als eigenständiges Fest erst um 370 durch - also fast 400 Jahre nach dem biblischen Ereignis.
Christi Himmelfahrt wird am 40. Tag des Osterfestkreises gefeiert, das heißt 39 Tage nach dem Ostersonntag. Der Feiertag fällt immer auf einen Donnerstag, kann aber von Jahr zu Jahr unterschiedlich zwischen dem 30. April und dem 3. Juni stattfinden.
In Deutschland ist Christi Himmelfahrt erst seit 1936 ein gesetzlicher Feiertag und wird seither in allen 16 Bundesländern begangen.
Vater- und Herrentag: Was hat es damit auf sich?
Das Umherziehen von Väter- oder Männergruppen in der freien Natur lässt sich auf die christlichen Bräuche von Christi Himmelfahrt zurückführen. Seit dem Mittelalter war es üblich, an diesem Tag sogenannte Flurgänge oder Flurritte zu unternehmen. Diese sollten wiederum eine Nachahmung der Apostelprozession sein, die im Matthäus-Evangelium beschrieben wird. Generell war es üblich, an den drei Tagen vor Christi Himmelfahrt jeweils Bittprozessionen durchzuführen.
Die Vorläuferform des heutigen "Männertages" oder "Vatertags" in Deutschland entstand erst im 19. Jahrhundert, als an Christi Himmelfahrt sogenannte Schinken- oder Herrenpartien angeboten wurden. Vermutlich in Anlehnung an die Tradition der Flurgänge im Mittelalter. Da auf diesen Ausflügen massiv Alkohol floss, etablierten sie sich schnell als Freizeitangebot nur für Männer. So war der "Männertag" geboren.