Ungesundes Essverhalten bei Kindern: Hat dein Kind eine Essstörung?
Autor: Evelyn Isaak
Deutschland, Mittwoch, 07. Juni 2023
Ein gestörtes Essverhalten kann in jedem Alter auftreten. Besonders im Kinder- und Jugendalter sind Essstörungen keine Seltenheit. Gezielte Fragen können dir als Elternteil bei einer Früherkennung helfen.
- Häufigkeit von Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen
- Fragen zur Früherkennung: So kannst du Hilfe bekommen
- Fazit: Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen
Es gibt ein breites Spektrum an Essstörungen. Da ist beispielsweise die Magersucht, auch Anorexie genannt, oder die Ess-Brech-Sucht, auch Bulimie genannt. Erkennst du als Elternteil eine Essstörung bei deinem Kind bereits früh, kann den körperlichen und seelischen Folgen der Erkrankung entgegengewirkt werden. Welche Fragen können dir bei einer Früherkennung helfen?
So häufig kommen Essstörungen in jungen Jahren vor
Ein gestörtes Essverhalten zeigt sich laut dem Bundeszentrum für Ernährung weltweit bei etwa einem Fünftel der Kinder und Jugendlichen. An Essstörungen wie der Magersucht, der Bulimie oder dem Binge-Eating, womit Ess-Attacken ohne Kontrolle gemeint sind, erkranken immer häufiger auch Kinder in jungen Jahren.
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Ein spanisches Forschungsteam rund um den Forscher José Francisco López-Gil wertete in einer Meta-Studie 32 Studien aus, an denen insgesamt 63.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren aus 16 Ländern beteiligt waren. In den Studien wurde der sogenannte SCOFF-Fragebogen verwendet. Dieser Fragebogen aus fünf Fragen zielt darauf ab, Essstörungen möglichst früh zu erkennen. Nach der Auswertung wurde klar: Insgesamt haben rund 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen ein gestörtes Essverhalten. Mit rund 30 % sind Mädchen häufiger betroffen als Jungen mit 17 %. Die Anzahl der betroffenen Jungen wird jedoch oft unterschätzt, da diese seltener über das Thema reden.
Die Jugendphase gilt als eine sehr sensible Phase für die Entwicklung einer Essstörung. Erste Anzeichen müssen sich aber nicht zwangsläufig zu einer Essstörung entwickeln. Kleinere Auffälligkeiten im Essverhalten sind noch kein zwangsläufiger Hinweis auf eine Essstörung. So reagieren beispielsweise viele Menschen auf eine Belastungssituation mit einem veränderten Essverhalten. Eine frühe Erkennung eines gestörten Essverhaltens ist wichtig, um der Entwicklung einer Essstörung entgegenzuwirken und frühzeitig Hilfe zu finden.
SCOFF-Fragebogen für Kinder und Jugendliche sowie Hilfsangebote
Der SCOFF-Fragebogen, welcher in der Studie verwendet wurde, ist öffentlich zugänglich. So kannst auch du anhand der fünf Fragen herausfinden, ob dein Kind an einer Essstörung leidet oder gefährdet ist, eine zu entwickeln. Der Fragebogen ist nur dazu geeignet, sogenannte psychogene Essstörungen zu erkennen. Damit gemeint sind Essstörungen, die einen psychischen Ursprung haben und somit als psychische Erkrankung einzustufen sind. Zudem liefert er dir keine konkrete Diagnose oder Garantie für eine Erkrankung, sondern lediglich einen ersten Anhaltspunkt.
Folgende fünf Fragen werden gestellt: