Achtung, Schulanfänger! Haften Autofahrer wirklich immer bei Unfällen?
Autor: Redaktion
Nürnberg, Montag, 10. Sept. 2018
Für Bayerns Schüler enden die Sommerferien am 10. September und für viele Kleinkinder beginnt somit der Schulanfang. Eltern sollten allerdings Vorsicht walten lassen, denn viele Kindern werden beim Weg zur Schule in Unfälle verwickelt. Dabei haften Autofahrer unabhängig der Schuldfrage.
Am 11. September beginnt für die ABC-Schützen ein neuer Lebensabschnitt. Für die jungen Verkehrsteilnehmer birgt der Schulweg aber auch Gefahren und stellt daher eine große Herausforderung dar. Deshalb mahnt die oberfränkische Polizei an alle Verkehrsteilnehmer zu mehr Rücksicht und Vorsicht im Straßenverkehr. Bei verstärkten Kontrollen zum Schulbeginn wollen die Polizisten auch die Gurt- und Kindersicherungspflicht überwachen.
Mit Beginn des neuen Schuljahres bewegen sich viele Schulanfänger noch unsicher auf den Straßen, weil sie mit dem Schulweg und dem richtigen Verhalten im Straßenverkehr noch nicht oder noch nicht optimal vertraut sind. Damit sie sicher und gefahrlos ankommen, engagieren sich neben der Polizei auch weitere Institutionen und ehrenamtliche Helfer, wie beispielsweise Schülerlotsen, für die Sicherheit auf dem Schulweg. Ein besonderer Appell der Oberfränkischen Polizei richtet sich an die erfahrenen Verkehrsteilnehmer, die zu mehr Rücksicht und einem vorbildlichen Verhalten insbesondere gegenüber den Schülern an Fußgängerwegen, Kreuzungen und Einmündungen aufgerufen werden.
Weniger Schulwegunfälle
Erfreulicherweise können die Statistiker für das vergangene Jahr einen Rückgang der Schulwegunfälle in Oberfranken um 6 Prozent verzeichnen. Während 2016 noch 59 Schüler bei diesen Unfällen verletzt wurden, waren es 2017 noch 55. Kein Schulwegunfall in Oberfranken endete tödlich.
Richtiges Verhalten sollte trainiert werden
Sicherheit vor Schnelligkeit lautet die Devise. Der schnellste Weg zur Schule ist nicht unbedingt auch der sicherste. Eltern sollten mit den künftigen Schulkindern schon vor dem großen Tag der Einschulung den geeigneten Weg immer wieder üben, dabei aufmerksam das Verhalten der Sprösslinge vor allem an neuralgischen Punkten beobachten und den Ablauf gegebenenfalls geduldig wiederholen. Dies ist vor allem dann wichtig, wenn die Kinder sehr früh ihren Schulweg alleine meistern sollen.
Dabei spielt auch die korrekte Verhaltensweise der Erwachsenen im Sinne einer Vorbildfunktion eine herausragende Rolle. Kinder orientieren sich am Verhaltensmuster von Erwachsenen und imitieren dabei richtiges, aber eben auch falsches Handeln. Diesen Umstand sollten vor allem die Eltern aber auch jeder andere erwachsene Verkehrsteilnehmer - ob zu Fuß oder mit Fahrrad und Auto - zu jeder Zeit beachten.
Tipps der Oberfränkischen Polizei
Hier eine kleine Auswahl von Ratschlägen Ihrer Polizei für die Übungsgänge mit den Schulanfängern:
- Eine grüne Fußgängerampel garantiert den Kindern nicht, dass kein Auto kommt. Erst vom Bordstein losgehen, wenn alle Autos wirklich stehen geblieben sind.
- Der Zebrastreifen ist leider auch nur dann wirklich sicher, wenn alle Autofahrer sich an den Vorrang der Fußgänger halten und das Auto stoppen. Deshalb gilt auch hier: erst losgehen, wenn die Autos stehen.
- Der Gehweg ist grundsätzlich für Fußgänger da. Trotzdem lauern Gefahren an Grundstücksausfahrten, wo Autos ein- und ausfahren.
- Kinder sollten niemals zwischen geparkten Autos durchgehen, um eine Fahrbahn zu überqueren. Der Autofahrer sieht sie möglicherweise aufgrund der Sichthindernisse viel zu spät.
- Der kürzeste Schulweg ist nicht immer der sicherste. Wählen Sie einen Schulweg mit möglichst wenig Verkehrskreuzungen und schlecht einsehbaren Ausfahrten.
- Tauschen Sie die Rollen und lassen Sie sich den Schulweg einmal von Ihrem Kind erklären. So erkennt es Gefahrenstellen häufig selbst.
- Wenn die Schule weiter entfernt ist und Sie Fahrgemeinschaften bilden, muss in jedem Fahrzeug für jedes Kind ein entsprechender Kindersitz vorhanden sein. Sichern Sie die Kinder auch auf Kurzstrecken richtig.
- Lassen Sie vor dem Schulbeginn keine Hektik aufkommen. Wer morgens früher aufsteht, kann den Tag ruhiger beginnen. Kinder, die in Zeitnot zur Schule hasten, sind unachtsam und machen Fehler im Straßenverkehr.