Druckartikel: Toter Winkel: Aufmerksames Fahren senkt das Unfallrisiko

Toter Winkel: Aufmerksames Fahren senkt das Unfallrisiko


Autor: PR-Redaktion

, Mittwoch, 02. Sept. 2015

Völlig vermeiden lassen sich tote Winkel nicht: Trotz mehrerer Spiegel gibt es nicht einsehbare Bereiche.
Vorsicht: Nicht jeder Rad- und Motorradfahrer ist im Rückspiegel erkennbar, sondern befindet sich im toten Winkel. Foto: ADAC


Rund 15 400 Unfälle mit Personenschaden haben sich im Jahr 2014 zwischen Auto- und Motorradfahrern ereignet. Eine der typischen Unfallsituationen zwischen Autos und Motorrädern entsteht, wenn beide Fahrzeuge nebeneinander fahren und der Zweirad-Pilot überholen will, während der Autofahrer gleichzeitig die Spur wechselt oder links abbiegt. Auch Wendemanöver von Auto-Fahrern bergen ein erhöhtes Risiko. In allen Fällen kann sich das vergleichsweise unauffällige Motorrad im toten Winkel des Pkw-Rückspiegels befinden.
Völlig vermeiden lässt sich der tote Winkel nicht. Aufgrund der geringeren Größe ist es für Pkw-Fahrer ohnehin schwierig, Biker rechtzeitig wahrzunehmen. Trotzdem können sowohl Auto- als auch Motorradfahrer dazu beitragen, das Risiko zu minimieren.
Motorradfahrer sollten grundsätzlich nicht mit der ungeteilten Aufmerksamkeit anderer Verkehrsteilnehmer rechnen. Wer weit vorausschauend fährt, kann kritische Situationen besser und schneller erfassen und im Zweifelsfall bremsbereit sein. Außerdem sollten Motorradfahrer darauf achten, dass sie für Autofahrer gut sichtbar sind und Blickkontakt suchen. Der ADAC empfiehlt ihnen, den toten Winkel neben dem Pkw zu meiden. Besser ist es - wenn möglich - an dem Auto vorbeizufahren oder beim geringsten Zweifel so weit zurückzubleiben, dass man bei einem Spurwechsel oder beim Abbiegen des Autos nicht gefährdet wird. Wenn ein vorausfahrendes Fahrzeug ohne ersichtlichen Grund die Geschwindigkeit verringert, sollten Motorradfahrer erst die weiteren Abläufe abschätzen und nicht überholen.
Auch Autofahrer können durch erhöhte Aufmerksamkeit das Risiko von Zusammenstößen senken. Sie sollten sich nicht allein auf die Rückspiegel verlassen. Der ADAC rät, sich stets mit einem Schulterblick zu vergewissern, ob Motorräder im Umfeld unterwegs sind. Autofahrer sollten berechenbar agieren, hektische Spurwechsel grundsätzlich vermeiden und vor allem immer rechtzeitig blinken. Schulterblick und Blinken sind laut Straßenverkehrsordnung ohnehin vorgeschrieben. Außerdem können Autofahrer mit asphärischen Außenspiegeln einen Teil des toten Winkels sichtbar machen.
Sehen und gesehen werden - das ist auch beim Aufeinandertreffen von Lkw mit Radfahrern und Fußgängern in Kreuzungsbereichen wichtig. Übersieht ein Trucker beim Abbiegen die schwächeren Verkehrsteilnehmer im toten Winkel, können die Folgen katastrophal sein.
Völlig vermeiden lassen sich laut ADAC tote Winkel nicht: Trotz mehrerer Spiegel, deren Zahl und Anbringung in den Zulassungsrichtlinien geregelt sind, gibt es vier nicht einsehbare Außenbereiche rund um das Fahrzeug. Besonders gefährlich ist der tote Winkel auf der rechten Fahrzeugseite.
Seit mehreren Jahren arbeitet die Industrie an technischen Lösungen, um den Lkw-Fahrer beim Abbiegen zu unterstützen. Bislang hat jedoch kein System die notwendige Marktreife erlangt. So setzt sich jetzt die Bundesregierung dafür ein, dass für Lkw künftig Abbiegeassistenten vorgeschrieben sind. Sie sollen den Lkw-Fahrer nicht nur warnen, sondern notfalls auch eine automatische Bremsung einleiten.
Langfristig könnten laut ADAC vor allem Kamera-Monitor-Systeme einen besseren Überblick über das Geschehen ermöglichen und somit einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssicherheit leisten.