CO2-Preis erhöht: Diesel und Benzin im Januar 2025 so teuer wie lange nicht
Autor: Nadine Wüste, Agentur dpa, Robert Wagner
Deutschland, Donnerstag, 09. Januar 2025
Wer dieser Tage tankt, dürfte nicht schlecht staunen: Die Preise für Benzin und Diesel haben massiv angezogen. Und bei den jetzigen Preisen dürfte es nicht bleiben. Die Hintergründe.
Seit Beginn des neuen Jahres steigen die Spritpreise und sind nach Angaben des ADAC so teuer wie lange nicht. Der Liter E10 soll demnach im Mittel deutschlandweit 1,73 Euro, der Diesel etwa 1,66 Euro pro Liter kosten. Das sind etwa acht Cent mehr als noch vor vier Wochen. Ein Aufwärtstrend zeichnet sich ab. Wie der Spiegel berichtet, waren die Preise zuletzt im vergangenen Frühjahr ähnlich hoch.
Grund für die steigenden Spritzpreise ist der ebenfalls gestiegene CO₂-Preis für fossile Energieträger, die auf die Verbraucher umgelegt werden. Nach Angaben der Bundesregierung steigt der Preis um 10 Euro pro Tonne, also von derzeit 45 Euro auf 55 Euro. So sollen CO₂-Emissionen reduziert werden. Denn bei höheren Kosten sinkt der Verbrauch - so zumindest die Hypothese. Was genau das für die Preisentwicklung bei Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas bedeutet und wie es mit einem Klimageld zur Entlastung aussieht:
CO₂-Preis für fossile Energieträger erhöht: Darum steigen die Spritpreise
Den CO₂-Preis für fossile Energieträger gibt es in Deutschland seit 2021. Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden, damit die internationalen Klimaziele eingehalten und die schlimmsten Folgen der Erderwärmung eingedämmt werden.
Dafür muss der Ausstoß von klimaschädlichem CO₂ deutlich sinken. Mit einer schrittweise steigenden CO₂-Bepreisung soll ein Anreiz für mehr Sparsamkeit sowie zu einem Umstieg auf klimafreundliche Technologien gesetzt werden - also zum Beispiel auf Elektroautos oder klimafreundlichere Heizungen wie Wärmepumpen.
Der CO₂-Preis basiert auf einem nationalen Emissionshandelssystem. Große Unternehmen, die Brennstoffe wie Erdgas, Heizöl, Benzin und Diesel verkaufen, müssen dafür Emissionszertifikate erwerben. So entsteht ein Preis für jede ausgestoßene Tonne CO₂. Die Kosten werden an die Endverbraucher weitergegeben.
Folgen eines höhere CO₂-Preises: Was noch teurer wird
Der CO₂-Aufschlag für den Liter Benzin steigt nach Angaben des ADAC sowie des Wirtschaftsverbands Fuels und Energie (en2x) um rund 3 Cent, der für den Liter Diesel sowie für Heizöl um etwas mehr als 3 Cent. Zusätzlich steige zum Jahreswechsel die sogenannte Treibhausgasminderungsquote, so en2x. "Das heißt: Die Kraftstoffanbieter müssen die Treibhausgasemissionen im Verkehr weiter senken. Das erfordert unter anderem einen höheren Anteil an erneuerbaren Kraftstoffen. Inwieweit sich diese Änderungen in den Verbraucherpreisen an den Tankstellen und im Heizölhandel bemerkbar machen, hängt maßgeblich von der Entwicklung der Weltmarktpreise für die Mineralölprodukte ab."
Beim ADAC heißt es mit Blick auf die steigende CO₂-Abgabe: "Dass deswegen Benzin und Diesel auch wirklich um drei Cent teurer werden, ist nicht gesagt, denn theoretisch könnte beispielsweise Rohöl billiger werden und folglich auch die Kraftstoffpreise sinken. Dann würde die Anhebung der CO₂-Abgabe nicht groß auffallen." Die CO₂-Abgabe sei nur ein Bestandteil, aus denen sich die Kraftstoffpreise zusammensetzen. Die Spritpreise sind seit Frühjahr gesunken.