Druckartikel: Tipps für dein Wohnmobil: Dauerparken oder lieber einmotten?

Tipps für dein Wohnmobil: Dauerparken oder lieber einmotten?


Autor: Lea Thomas

Deutschland, Freitag, 12. Mai 2023

Wenn du gerade nicht mit deinem Wohnmobil unterwegs bist, stellt sich die Frage, wo und wie du es parken sollst. Mehr dazu verraten wir dir im nachfolgenden Artikel.
Wohin mit dem Wohnmobil, wenn man es gerade nicht braucht?


  • Warum geparkte Wohnmobile zum Problem werden können
  • Zugeparkte Straßen sorgen für Unmut
  • So könnte die Lösung aussehen

Ein Wohnmobil bedeutet für die meisten Menschen Urlaub, Freiheit und Abenteuer. Außerhalb der Urlaubssaison können die Wohnungen auf Rädern jedoch für Probleme unter Anwohner*innen sorgen. Besonders in den Städten häufen sich Beschwerden wegen geparkter Reisemobile. Woran genau das liegt und was dagegen getan werden kann, erfährst du, wenn du weiterliest.

Darum sorgen geparkte Wohnmobile häufig für Unmut

Wer im Besitz eines Wohnmobils ist, verbindet damit in erster Linie viel Positives: Urlaub, Unabhängigkeit und jede Menge Abenteuer. Doch außerhalb der Feriensaison können die Fahrzeuge für andere Menschen mitunter störend sein. 

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Weil monatelang auf selber Stelle geparkte Mobile Parkplätze wegnehmen, hochgewachsene Exemplare durch Schattenwurf womöglich die Wohnung verdunkeln und spielende Kinder hinter ihnen für den Durchgangsverkehr praktisch unsichtbar sind. Die zuletzt hohe Zahl an Neuzulassungen insbesondere in Städten führt derzeit zu einer rasch wachsenden Zahl von Anwohner-Beschwerden.

Großstädte wie Köln, Hamburg und Kiel sind betroffen, aber auch kleinere Orte wie z. B. Überlingen. Grund für die Beschwerden sind häufig Sichtbehinderung, Verdunkelung, Engstellen und Dauerblockaden wichtiger Stellflächen. Rechtlich können die Städte und Gemeinden allerdings kaum gegen das Problem vorgehen, denn das Langzeit-Parken ist in den meisten Fällen legal, solange die zulässige Gesamtmasse des Fahrzeugs unter 7,5 Tonnen liegt (auf Gehwegen: 2,8 Tonnen).

Der immer knappere öffentliche Raum sowie ökologische Ziele zwingen viele Städte und Gemeinden zum Handeln. Tübingen hat z. B. einen nach Fahrzeugmasse gestaffelten Anwohner-Parktarif, in Freiburg wiederum geht es nach Länge, während Köln nur ein Fahrzeug pro Haushalt erlaubt, das zudem kürzer als 5,60 Meter sein muss. Der Druck, eine andere Bleibe für das Wohnmobil zu suchen, wird aller Voraussicht nach weiter zunehmen.

So könnte das Problem gelöst werden

Wie könnte eine mögliche Lösung für das Problem aussehen? Aktuell ist das Ziel, geeignete Parkflächen für Reisemobile zu finden. Eine Entfernung von bis zu 80 Kilometern zum Wohnort ist nach Ansicht der CIVD (Caravaning Industrie Verband e. V.) durchaus praktikabel. Die Wohnmobile können bzw. sollen in leeren Scheunen oder Hallen untergebracht werden, um die oben genannte Problematik zu umgehen.

Inzwischen gibt es außerdem diverse Online-Börsen für Abstellplätze, um die Suche für Reisemobil-Besitzer*innen zu erleichtern. Mycamperhome hat nach eigenen Angaben etwa 500 Abstellplätze im Angebot. Andere Anbieter, wie z. B. Alpaca Camping, bieten sogar noch weitaus mehr Plätze in einer schönen Umgebung an.

Volldigitale Systeme wie etwa von Camppa (Österreich), bei denen von der Suche bis zur Abreise alles im Self-Service funktioniert, könnten entscheidend dazu beitragen, das dauerhafte Vermieten von Flächen für deren Eigner*innen lukrativ zu machen und so das Angebot zu vergrößern. Derzeit sei man auf der Suche nach einem für ein Pilotprojekt geeigneten Objekt – gerne auch in Deutschland.

Fazit

Diskussionen mit verärgerten Nachbar*innen könnten für einige Reisemobilisten bald der Vergangenheit angehören. Die durch die Wohnmobile verursachte Problematik wird gesehen und es werden Lösungen ausgearbeitet, mit denen alle leben können. Es geht nicht darum, die Fahrzeuge zu verbannen, sondern darum, vernünftig zu handeln und aufeinander Rücksicht zu nehmen.