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Fahren bei Nässe: Wann ist "nass" wirklich nass?


Autor: Kara Marie

Deutschland, Samstag, 15. Juni 2024

Es gibt Tempolimits, die "bei Nässe" gelten. Doch wann gilt eine Fahrbahn als nass? Wie ist Nässe im Straßenverkehr definiert? In diesem Artikel erfährst du es.
Eine nasse Straße birgt ein erhöhtes Unfallrisiko.


  • Wann nass wirklich nass ist
  • Ab wann das Tempolimit gilt
  • Keine klare juristische Definition
  • Herleitung aus Gesetzestexten

Das Schild mit der Aufschrift "bei Nässe" ist dir im Straßenverkehr sicher schon einmal begegnet. Doch was bedeutet das Schild genau? Welche Kriterien sorgen dafür, dass eine Straße als "nass" gilt. Der ADAC hat sich mit diesem Thema befasst.

Das bedeutet "bei Nässe" im Straßenverkehr

Allerdings lässt sich aus der Rechtsprechung eine Definition herleiten. Schon eine kleine Wasseransammlung auf dem Asphalt ist ausreichend, um dich ins Schleudern zu bringen. Ein Zeichen dafür ist beispielsweise, wenn das Fahrzeug vor dir eine sogenannte "Sprühfahne" bildet. 

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Sammelt sich eine dünne Wasserschicht auf der Straße, ist die Fahrbahn nass und es besteht absolute Rutschgefahr bei Nässe. Sind es nur kleine Pfützen, so gilt eine Straße noch nicht als nass.

In diesem Fall musst du das Tempolimit nicht beachten. Generell deutet eine Verdunkelung der Fahrbahn auf Feuchtigkeit hin. 

Urteil des Bundesgerichtshofs

Diese These stützt ein Urteil des Bundesgerichtshofs: Eine Fahrbahn sei dann nass, wenn sie mit einer durchgehenden Wasserschicht überzogen sei. Es ist nicht wichtig, welche Dimension die Wasserschicht hat. Hat sich erkennbar ein Wasserfilm gebildet, erlangt das Schild mit dem Tempolimit bei Nässe Gültigkeit. 

Das Tempolimit "bei Nässe" hat bei drei folgenden Fällen noch keine Relevanz. Und zwar, wenn es sich, um kleine Pfützen handelt oder kleine Wasseransammlungen auf dem Boden. Wenn es nicht wirklich draußen regnet, sondern nur nieselt.

Oder, wenn der Fahrbahnbelag sich verdunkelt und der Boden lediglich feucht ist. Das sind alles keine Gründe zur Panik und du musst keine Angst haben, einen Geschwindigkeitsverstoß zu begehen, weil du das vorgeschriebene Tempolimit nicht eingehalten hast.  

Wenn du das Tempo bei Nässe überschreitest

Plötzliches Bremsen auf nasser Straße, das kann fatale Folgen haben. Daher ist es nicht ratsam, auf einer Straße, auf der sich ein Wasserfilm gebildet hat, das Tempo abrupt zu reduzieren. Dein Bremsweg verlängert sich unweigerlich und die Gefahr, einen Unfall zu verursachen, wird ungleich höher. Ein großes Risiko ist beispielsweise Aquaplaning.

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Halte bei Regen den doppelten Abstand. Das solltest du auch innerhalb geschlossener Ortschaften beherzigen. Erwischt dich ein Blitzer, solltest du bei Nässe zu schnell unterwegs sein, so musst du mit deftigen Strafen rechnen. Es erwarten dich Geldstrafen, Gutschriften auf deinem Punktekonto in Flensburg sowie der Gewinn eines Fahrverbots. 

Das Schild mit dem Tempolimit "bei Nässe", kann dir überall begegnen, auch auf Autobahnen. Hier beträgt die höchst zulässige Geschwindigkeit 80 km/h. Hier kommt ein einfaches Rechenbeispiel für dich: Bist du mit 120 km/h auf der Autobahn unterwegs, obwohl nur 80 km/h erlaubt sind und du wirst erwischt, kostet dich das glatt 200 Euro. Zusätzlich erhältst du einen Punkt in Flensburg. Auf der Internetseite bussgeldkatalog.org ist alles aufgeschlüsselt, falls du dich dort weiter informieren möchtest. 

Für welche Distanz das Tempolimit gilt

In der Regel, beispielsweise bei einer Baustelle, bezieht sich das Tempolimit auf eine konkrete Distanz. Es beginnt mit einem Hinweisschild und endet mit einem Aufhebungsschild. Das ist bei einem Verkehrszeichen "bei Nässe" schwierig. Doch hier gilt die Regelung, dass das Tempolimit so lange eingehalten werden muss, bis die Straße nicht mehr von Nässe betroffen ist. Dann musst du dich wieder an die regulären Limits halten. 

Die Verkehrszeichen, mit denen ein Tempolimit "bei Nässe" einhergeht, sind nicht zufällig platziert. Vielmehr sind sie an Orten zu finden, an denen eine größere Gefahr besteht, beispielsweise für Rutschgefahr oder Aquaplaning. Die StVO verlangt außerdem von jedem Verkehrsteilnehmer, dass er sich den Witterungsverhältnissen anpasst. Regnet es und du fährst an einem entsprechenden Hinweisschild vorbei, solltest du vorsichtshalber deine Geschwindigkeit anpassen

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