E10 tanken statt Super: Macht das den Motor kaputt?
Autor: Melina Mark
Deutschland, Dienstag, 10. Januar 2023
Sparen ist wegen der Inflation wichtiger denn je. Trotzdem tanken viele Menschen weiter Super, statt den billigeren Kraftstoff E10. Schadet das Bio-Benzin etwa dem Auto? Oder verbraucht man mehr Sprit durch das "billige Zeug"? Das müsst ihr beim Tanken beachten.
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das zeigt auch eine Umfrage des ADAC. Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) stellte in einer Online-Umfrage die Frage, warum so viele Menschen ihren Benziner mit dem "normalen" Super - also E5 - und nicht mit E10 betanken. Dabei ist E10 doch viel günstiger und besser für die Umwelt. Kann ich also einfach E10 statt Super tanken, oder gibt es dabei etwas zu beachten?
Ganze 17 Prozent der Umfragen-Teilnehmenden (1389 Personen) gaben an, dass sie aus reiner Gewohnheit E5 statt E10 tanken, oder weil sie sich nicht über E10 informiert hatten. Dem wollen wir nun Abhilfe schaffen.
Die Zusammensetzung: Was ist eigentlich E10?
Der Bio-Kraftstoff E10 setzt sich aus bis zu 10 Prozent Ethanol und etwa 90 Prozent Benzin, bestehend aus herkömmlichem Öl, zusammen. Der Treibstoff Super, oder auch E5, besteht aus bis zu 5 Prozent Ethanol und etwa zu 95 Prozent aus "normalem" Öl. Das Ethanol wird beispielsweise aus Pflanzen, wie Gerste, Roggen, Mais, oder Zuckerrohr gewonnen und ist daher erneuerbar.
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51 Prozent gaben an, dass sie aufgrund technischer Bedenken die Finger vom E10 ließen. 2011 wurde der besagte Bio-Kraftstoff eingeführt und selbst zu dieser Zeit konnte man die allermeisten Benziner bedenkenlos mit E10 betanken. Das häufig angebrachte Argument "Mein Auto verträgt gar kein E10", wie es der ADAC so prägnant formulierte, trifft längst nicht mehr zu.
Laut ADAC vertragen seit November 2010 nahezu alle Fahrzeuge den Bio-Kraftstoff - Autos, sowie Motorräder. Aber auch bei den meisten älteren Autos seien die Bedenken unbegründet. Für diejenigen Menschen, die trotzdem auf Nummer sicher gehen wollen, gibt es mehrere Möglichkeiten, nachzuprüfen, ob ihr Fahrzeug E10 verträgt. Entweder man schaut in der Bedienungsanleitung des eigenen Fahrzeugs nach oder in der Broschüre der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT). Aber auch ein Anruf beim ADAC, bei der Werkstatt des Vertrauens oder beim Fahrzeughersteller wird Klarheit schaffen.
"Mein Auto geht bestimmt kaputt von E10": Mythos widerlegt
Andere Fahrzeugbesitzer*innen haben die Sorge, dass E10 mehr Nachteile als Vorteile mit sich bringt. Aber auch hier kann Entwarnung gegeben werden. Die Funktionssicherheit eines Autos, das laut Hersteller E10 verträgt, ist zu 100 Prozent gewährleistet.
Benzinkanister auf Amazon ansehenZudem kursiert das Gerücht, dass sich das Tanken des Bio-Kraftstoffs nicht rentiert, obwohl er etwa fünf bis sechs Cent günstiger ist als Super. Ja, es stimmt, dass Fahrzeuge bei gleicher Distanz mehr E10 als E5 verbrauchen, aber dieser Mehrverbrauch beträgt nur etwa ein Prozent. Außerdem kann er gar nicht exakt nachgemessen werden, da zu viele Faktoren in diese Messung hineinspielen. Was man aber ganz klar sagen kann: Jeder, der E10 tankt, spart Geld. Eine Tankfüllung mit E10 kommt im Schnitt 4 Euro günstiger, als eine Füllung mit Super. Auf das ganze Jahr hochgerechnet, macht das bis zu 50 Euro aus.