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Crashtest des ADAC: Sicherheit von Kindersitzen - Dieses Modell birgt hohes Verletzungsrisiko


Autor: Katharina Martin

Deutschland, Mittwoch, 17. Juli 2024

Wie schneiden verschiedene Kindersitze im ADAC-Test ab? Das Ergebnis wird Ende Mai veröffentlicht. Doch schon jetzt warnt der ADAC vor einem ganz bestimmten Modell, denn es bestehe ein "hohes Verletzungsrisiko für das Kind".
Der ADAC warnt vor einem gewissen Kindersitz. (Symbolbild)  Foto: ADAC Presse


  • ADAC testet Sicherheit von Kindersitzen
  • Gravierende Sicherheitsprobleme bei bestimmtem Modell
  • Mobilitätsclub rät "dringend" vom Kauf ab

Das eigene Kind beim Autofahren sicher verstauen: Das ist der Wunsch aller Eltern. Doch der ADAC hat jetzt in einem Versuch festgestellt, dass diese Anforderung nicht bei allen Modellen gegeben ist, auch wenn "gesetzliche Anforderungen" bei dem testeten Modell erfüllt waren. Beim Test gab es "gravierende Sicherheitsprobleme", denn die "Sitzschale löste sich beim Frontalcrashversuch" und es bestand daher ein hohes Verletzungsrisiko. Wie du sicher mit Kindern auf dem Fahrrad fährst, liest du hier.

ADAC warnt vor bestimmtem Kindersitz - "rät dringend vom Kauf ab"

Der ADAC schreibt auf seiner Webseite, dass das Modell "Viaggio Twist + Base Twist" vom Hersteller Peg Perego "gravierende Sicherheitsprobleme" aufweist. Aus diesem Grund rät der Mobilitätsclub auch "dringend vom Kauf dieses Sitzes für Kleinkinder und der zugehörigen Isofix-Station ab". 

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Was war bei den Tests passiert? Bei einem Frontalcrashversuch mit dem Modell, bei dem das Kind entgegen der Fahrtrichtung angeschnallt war, sei der Stützfuß von der Isofix-Basis abgebrochen und die Sitzschale habe sich von der Isofix-Basis gelöst. Beides sei nach vorne geschleudert, wodurch für das Kind ein "hohes Verletzungsrisiko" bestanden habe.

Bei dem Crashversuch, bei dem der Sitz in Fahrtrichtung montiert worden sei, sei die Gefahr "ernsthafter Verletzungen groß" gewesen. Hier sei ebenfalls der Stützfuß von der Isofix-Basis abgebrochen und die Kräfte beim Aufprall hätten das Kunststoffgehäuse der Basis auseinandergerissen. Dabei sei das Testmodell nach oben und vorne geschleudert worden. Bei diesem Modell bestehe also "ein hohes Risiko, dass das Kind gegen den Vordersitz oder gegen das Dach des Fahrzeuges prallt", so die Einschätzung des ADAC

Hersteller reagiert: Auslieferung vorübergehend gestoppt

Wie der Mobilitätsclub weiter schreibt, seien die Tests bezüglich der Unfallschwere an den Fahrzeugcrashtest von Euro NCAP (Frontalaufprall mit 64 km/h) angelehnt. Die Kräfte seien daher deutlich höher als bei gesetzlich vorgeschriebenen Zulassungsversuchen für Kindersitze. Denn diese hätten die "Peg Perego"-Sitze erfüllt. 

Weiter schreibt der ADAC, dass der italienische Hersteller die weitere Auslieferung des Modells "Viaggio Twist" vorübergehend gestoppt habe. Das Modell sei auch bisher nur selten direkt nach Deutschland ausgeliefert worden. Käuferinnen und Käufer haben auch keinen Anspruch auf Rückgabe oder Umtausch, da gesetzliche Anforderungen erfüllt sind.

Dennoch sei vom Kauf des "Viaggio Twist" laut ADAC abzuraten und ebenfalls vom Kauf der Isofix-Station "Base Twist". Diese kann auch für verschiedene Babyschalen von Peg Perego verwendet werden. Allerdings bestehe die Möglichkeit bei bereits gekauften Produkten, dass Käuferinnen und Käufer den Hersteller beim Kundenservice und Kulanz bitten

Der große Kindersitztest des ADAC, in dem 24 Modelle untersucht werden, wird am 21. Mai 2024 vorgestellt. 

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