Auto-Studie: Jedes Auto kostet der Allgemeinheit 5000 Euro pro Jahr - warum ist das so?
Autor: Thomas Grotenclos
Deutschland, Freitag, 10. Februar 2023
Die wahren Kosten für ein Auto sind deutlich höher als der reine Kaufpreis. Getragen werden sie von der Allgemeinheit, da Umwelt- und Lärmschutz, Flächenverbrauch und viele weitere Faktoren öffentlich finanziert werden.
- So kommen die Kosten zusammen, die rund um ein Auto öffentlich getragen werden
- Selbst ein Kleinwagen kostet mehrere hunderttausend Euro
- Eine Studie hat versucht, die tatsächlichen Gesamtkosten für die Allgemeinheit zu berechnen
Neben dem Kaufpreis und den Ausgaben für Sprit und Versicherung fallen bei einem Auto viele weitere Kosten an. Es müssen Straßen gebaut werden, Sicherheitsmaßnahmen sind nötig und Schäden durch die Luftverschmutzung werden bekämpft. All diese Faktoren werden öffentlich finanziert. Es ergibt sich ein Betrag von 5000 Euro pro Jahr und Auto.
Die Allgemeinheit zahlt mit
Jedes Auto, das auf Deutschlands Straßen unterwegs ist, belastet die Allgemeinheit mit Kosten in Höhe von 5000 Euro pro Jahr. Diese Zahl stammt aus einer Studie der Linnaeus University.
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Ein Großteil dieser Kosten besteht aus den direkten und indirekten Schäden der Luftverschmutzung durch Abgase. Weitere Kosten entstehen durch den Verkehrslärm und den Flächenverbrauch, der für die Schaffung und Erhaltung von Straßen notwendig ist.
Hinzu kommen noch Kosten durch Unfälle infolge mangelnder Sicherheitsmaßnahmen und Umweltschäden durch Fehlverhalten am Steuer. Wenn Autofahrer*innen alle anfallenden Gebühren selbst bezahlen würden, wären selbst Kleinwagen nur noch für reiche Menschen erschwinglich.
Die Studie und ihre Ergebnisse
In der Studie der Linnaeus University wurde festgestellt, dass die gesellschaftlichen Kosten durch Autos viel höher sind als die Kosten, die direkt durch Autobesitzer getragen werden. Um dies zu ermitteln, analysierten die Forscher*innen verschiedene Autos unterschiedlicher Klassen - ein Kleinwagen (Opel Corsa), ein Auto aus der Kompaktklasse (VW Golf) und einen SUV (Mercedes GLC). Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, dass jedes der Fahrzeuge ungefähr 5000 Euro pro Jahr an Gesamtkosten für die Gesellschaft verursacht.
Die Studie berücksichtigt laut GEO 23 Faktoren bei der Ermittlung der Kosten, wobei Aufwendungen für den Führerschein, Park- und Mautgebühren ebenso betrachtet wurden wie Kosten, die auf den ersten Blick nicht direkt auffallen. Dazu gehören unter anderem Wartezeiten im Stau, die in Arbeitsausfall umgerechnet werden können. Außerdem fallen externalisierte Kosten an, etwa Einschränkungen für Menschen, die statt mit dem Auto mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind.