Alkohol im Straßenverkehr: Auch bei geringen Mengen drohen Bußgelder
Autor: Jens Többen
Deutschland, Mittwoch, 21. Februar 2024
Dass Alkohol am Steuer keine gute Idee ist, ist den meisten bekannt. Doch auch schon bei vermeintlich geringen Mengen drohen Strafen.
- Strafe für alkoholisiertes Fahren im Straßenverkehr von Zustand abhängig
- Relative oder absolute Fahruntüchtigkeit - was ist der Unterschied
- Wirkung von Alkohol bei geringem Konsum
Wer am Abend noch auf ein Getränk bei Freunden vorbeischauen möchte, ist sich oft sicher: "Ich trinke nichts und fahre mit dem Auto." Doch in geselliger Runde steigt bisweilen die Versuchung, doch zu einem Glas Bier oder Wein zu greifen. Schließlich "darf" man doch bis zu 0,5 Promille Alkohol im Blut haben - und ein Bier ist doch erlaubt, oder? Übrigens: Ab dieser Promillegrenze müssen Autofahrer zur Medizinisch-Psychologischen-Untersuchung (MPU).
Alkohol am Steuer: Strafen schon bei geringem Alkoholkonsum
Verallgemeinernd kann nicht gesagt werden, dass das Führen eines Fahrzeugs unter 0,5 Promille erlaubt ist. Der Zustand des Fahrers ist ausschlaggebend dafür, wie der Alkoholkonsum am Steuer gehandhabt wird. Laut Artikel 24a des Straßenverkehrsgesetzes gilt, dass es sich beim Autofahren ab 0,25 mg/l oder 0,5 Promille Alkohol im Blut um eine Ordnungswidrigkeit handelt. Eine solche Ordnungswidrigkeit kann dem StVG zufolge mit bis zu 3000 Euro Strafe gehandhabt werden. Die juristische Zentrale des ADAC geht in der Regel von einer Strafe von 500 Euro, einem Monat Fahrverbot und 2 Punkten in Flensburg aus.
Doch auch ab 0,3 Promille können schon Strafen auf das alkoholisierte Fahren folgen. Mehr noch, wer durch sein alkoholbedingtes Fahrverhalten auffällt oder einen Unfall verursacht, der macht sich strafbar. Dabei ist die Rede von relativer Fahruntüchtigkeit und sie kann bereits ab 0,3 Promille gelten.
Unabhängig von der Fahrtüchtigkeit des Fahrers liegt immer eine Straftat vor, sofern dieser mehr als 1,1 Promille Alkohol im Blut aufweist. Man spricht dann von absoluter Fahruntüchtigkeit.
So wirkt sich alkoholisiertes Fahren aus
Obwohl dem ein oder anderen 0,3 Promille möglicherweise als noch nicht besonders viel erscheinen werden, sind die physiologischen Einschränkungen nicht zu unterschätzen. Selbst bei geringem Konsum kann laut dem Alkoholatlas des Deutschen Krebsforschungszentrums eine mangelnde Seh- und Einschätzungsfähigkeit von Entfernungen vorliegen. Außerdem kommt es zu einer erhöhten Risikobereitschaft und verschlechterter Konzentration.
Spätestens ab 0,5 Promille solltest du dich also nicht mehr hinters Steuer setzen. Dem ADAC zufolge verlangsamen sich ab diesem Wert beispielsweise die Reaktionen, die Risikobereitschaft steigt weiter und Geschwindigkeiten könnten falsch eingeschätzt werden.