Chlor-Reiniger im Haushalt: Wie giftig sind sie wirklich?
Autor: Susi Geus
Deutschland, Mittwoch, 11. Sept. 2024
Chlorreiniger werden im Haushalt zum Bleichen, als Schimmelbeseitiger oder antibakterielles Putzmittel verwendet. Sind sie unbedenklich oder können sie auch giftig sein?
- Welche Chemikalien enthält ein Chlorreiniger?
- Welche Alternativen gibt es?
- Wie viel Chemie bei der Reinigung muss sein?
Chlorreiniger kommen in vielen Bereichen zum Einsatz. Hauptsächlich werden sie zur Schimmelbeseitigung, zum Bleichen und zur Desinfektion von Gegenständen und Arbeitsflächen verwendet. Im Folgenden erfährst du genauer, was bei der Anwendung zu beachten ist. Ist das Putzmittel wirklich harmlos und wie reagiert es mit anderen Reinigern?
Was genau ist Chlorreiniger?
Der Begriff Chlorreiniger ist eigentlich irreführend, denn die Produkte enthalten kein Chlor in Reinform. Vielmehr bezeichnet er Reinigungsmittel, die den Wirkstoff Natriumhypochlorit oder Aktivchlor enthalten.
Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Chlorreiniger im Bad eingesetzt werden, da herkömmliche Badreiniger Essig- oder Zitronensäure als Wirkstoff gegen Kalk und Urinstein enthalten. Wenn diese sauren Reinigungsmittel mit dem Hypochlorit-Salz des Chlorreinigers reagieren, entsteht giftiges Chlorgas.
Generell empfiehlt die Verbraucherzentrale NRW, im Haushalt auf Chlorreiniger zu verzichten. In den meisten Fällen sind sie überflüssig oder ein normales Putzmittel ist völlig ausreichend. Desinfektionsmittel benötigst du im privaten Haushalt nur, wenn sie bei bestimmten Erkrankungen, z. B. bei einer immunschwächenden Krebstherapie, ärztlich empfohlen werden.
Welche gesundheitlichen Schäden können entstehen?
Das Chlorgas, das bei der Kombination von Chlorreinigern mit herkömmlichen Badreinigern, die auf Säurebasis funktionieren, entsteht, ist gefährlich, wenn du es einatmest. Du erkennst es bereits am stechenden Geruch, der irgendwie an ein Schwimmbad erinnert. Dann solltest du sofort reagieren.
Wenn du zu viel davon einatmest, reagiert es mit der Feuchtigkeit deiner Schleimhäute und kann zu ätzender Salzsäure werden. Bei extremen Mengen droht Atemnot. Bist du den giftigen Dämpfen länger ausgesetzt, besteht die Gefahr von Lungenschäden bis hin zum Atemstillstand.