Vermutest du, Opfer eines Betrugs geworden zu sein, möchtest du sicher für Klarheit kämpfen. Ein*e Privat-Detektiv*in könnte dir helfen, die Wahrheit aufzudecken.
Rechte von Detektiv*innen
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Fazit
In einigen Betrugsfällen liegt es nicht im Verantwortungsbereich der Behörden, sich mit diesen zu befassen. So verhält es sich beispielsweise bei dem Verdacht auf Untreue oder (Ehe-)Betrug. Wir klären auf, ob Privat-Detektiv*innen in solchen Fällen die richtige Wahl sind und was du bedenken solltest.
Alles rund um die Detektivarbeit
Dein*e Partner*in kommt abends sehr spät heim, geht früher als gewöhnlich oder telefoniert länger als sonst: Schon Kleinigkeiten können den Verdacht erregen, dass der*die Partner*n fremdgeht. Da es sich zunächst aber um eine private Angelegenheit handelt und bei bloßem Fremdgehen beziehungsweise einem Betrug noch keine juristische Relevanz vorliegt, beschäftigen sich Behörden nicht damit. Anders sieht es aus, wenn der Betrug Konsequenzen wie eine Schwangerschaft mit der Affäre mit sich zieht. Dieser Fall gewinnt an juristischer Bedeutung, da Unterhaltsansprüche sowie eventuelle Erbansprüche geklärt werden müssen. Solange dies jedoch nicht der Fall ist, muss zur Aufklärung eine Alternative her. Eine Möglichkeit könnte ein*e Privat-Detektiv*in sein.
In der BRD galt bis 1969 der aus dem Reichsstrafgesetzbuch übernommene § 172. Ein Ehebruch wurde in der Bundesrepublik damals entsprechend strafrechtlich sanktioniert. Heutzutage gilt dieses Gesetz nicht mehr; aus dieser Zeit hervor geht jedoch die Arbeit der privaten Ermittler*innen, die damals für Betrogene die einzige Hoffnung auf Aufdeckung der Straftat darstellten. Um einen Betrug zu entlarven, gibt es verschiedene Möglichkeiten für ein*e Privat-Detektiv*in. Eingesetzt werden Methoden wie beispielsweise das Beobachten einer Person sowie das Fotografieren oder Filmen derselbigen, wenn sich Ereignisse abspielen, die Beweismaterial liefern können. Darüber hinaus das Befragen von Personen oder das Durchsuchen von Gegenständen, sofern keine Gesetzesverletzung vorliegt. Wichtig zu bedenken ist, dass Detektiv*innen keinesfalls Spezialrechte besitzen. Methoden wie das Abhören von Telefonen, das Installieren von Spy Ware auf Smartphones, das Knacken von Schlössern oder das Anbringen eines Peilsenders sind Detektiv*innen nicht gestattet. Grundsätzlich haben Detektiv*innen also die gleichen Rechte wie eine private Person. Geworben wird oft mit gerichtsverwertbaren Beweisen, die durch Observation oder auch andere modernere Ermittlungsmethoden beschafft werden.
Da die Persönlichkeitsrechte in Deutschland zu einem geschützten Gut gehören, stellt sich die Frage, inwiefern die Arbeit des*r Detektiv*in diese einschränkt. Grundsätzlich gilt, dass die Freiheit jeder Einzelperson so weit reicht, bis Rechte einer anderen Person dadurch eingeschränkt werden. Bevor ein*e Detektiv*in die Arbeit also beginnen darf, muss bewiesen werden, dass die Aufklärung des Verdachtes schwerer wiegt als die Privatsphäre. Dies ist beispielsweise bei der Verletzung persönlicher, privater, materieller, geschäftlicher oder ideeller Interessen der Fall. Bei einem Betrug ist einerseits das Vertrauensverhältnis und somit das Rechtsgut der Ehe verletzt worden, andererseits können handfeste, materielle Interessen wie die Unterhaltsforderungen bei einer folgenden Scheidung dahinterstecken. Eine Verletzung der Ehepflichten wird vor Gericht, sofern du und dein*e Partner*in keine gemeinsame Einigung finden könnt, nur anerkannt, wenn du auch triftige Beweise vorlegen kannst.
Hinweise zum Engagieren eines*r Detektivs*in
Online kannst du verschiedene Detekteien finden, die dir Ermittlungen anbieten. Hier kannst du viele regionale Angebote finden und so auch ein persönliches Gespräch mit eine*r Detektiv*in vereinbaren. In dem Gespräch wird in der Regel erst einmal dein grundlegendes Interesse abgeklärt. Wird dieses als legitim betrachtet, gibst du weitere Informationen an, wie beispielsweise welche Gewohnheiten der*die Betrüger*in hat, welche Wege er*sie im Alltag benutzt und mit welchen Personen er oder sie Kontakt hat.
Damit die rechtlichen Grenzen, in denen Detektiv*innen sich befinden, auch eingehalten werden, solltest du darauf achten, eine*n professionell ausgebildete*n Detektiv*in zu engagieren. Ausbildungsstellen, die aktuell die Richtlinien für die Anerkennung als Fortbildungseinrichtung für Detektiv*innen erfüllen, sind jene vom Bundesverband Deutscher Detektive (BDD) anerkannten Lehreinrichtungen. Eine solche ist beispielsweise die Zentralstelle für die Ausbildung im Detektivgewerbe (ZAD).
Gelingt es einem*r Detektiv*in, den Betrug aufzuklären, kann dies sehr kostspielig werden. Wie teuer genau es wird, hängt einerseits von der Dauer der Recherche ab, andererseits von der Komplexität des Falles, der Anzahl der Detektiv*innen sowie der Qualität der Kanzlei. Du kannst dich in etwa an einem Rahmen von 80 bis 130 € pro Stunde orientieren. Der Preis kann sich lohnen, wenn es sich beispielsweise um eine*n sehr vermögende*n Mann*Frau handelt. Bei einer Scheidung kannst du so zum Beispiel guten Unterhalt bekommen. Eine Sicherheit dafür, dass dein Verdacht bestätigt wird, gibt es nicht; du solltest also auch immer damit rechnen, dass dein Verdacht sich eventuell nicht bestätigt und die Ermittlungsarbeit nicht das erwartete Ende nimmt. Es ist immer möglich, dass du Informationen erhältst, die dir nicht gefallen. Dies ist jedoch ein Risiko, das du einkalkulieren musst, wenn du ein*e Privat-Detektiv*in engagierst.
Fazit
Ein offenes Gespräch mit dem*der Partner*in sollte jedem anderen Schritt vorausgehen. Vielleicht kann sich der Verdacht, den du entwickelt hast, bereits schnell und unkompliziert klären. Streitet dein*e Partner*in jedoch alles ab und dein Verdacht verstärkt sich, könntest du einen ersten Kontakt mit einer Detektei aufnehmen. Wichtig ist, sich immer bewusst zu sein, dass die Ermittlung oft kostspielig ist und nicht immer das erwartete Ergebnis liefert. Entscheidest du dich dennoch für eine*n Privat-Detektiv*in, solltest du darauf achten, dass diese*r professionell ausgebildet ist und sich im rechtlichen Rahmen bewegt, sodass du möglicherweise konkrete Beweise für den Betrug erhältst.