Warum gibt es den 29. Februar überhaupt? 2024 ist wieder Schaltjahr
Autor: Klaus Heimann
Deutschland, Donnerstag, 29. Februar 2024
2024 gibt es 366 statt 365 Tage. Grund dafür ist das Schaltjahr. Aber warum benötigen wir es? Wir klären auf.
- Die Zeit braucht Regeln
- Welche Idee steckt hinter dem Gregorianischen Kalender?
- Notwendige Korrekturen, um im richtigen Takt zu bleiben
- Und das gilt jetzt
Das Jahr 2024 hat zusätzlich einen Tag mehr, den 29. Februar. Alle vier Jahre hat der Kalender dieses Datum. Dann zählt das Jahr 366 anstatt 365 Tage. Warum benötigen wir eigentlich Schaltjahre, wie ist es entstanden und welche Ausnahmen gibt es?
Die Zeit braucht Regeln
Geschäftstermine, Abgabetermine, Verabredungen – alles undenkbar, ohne einen verbindlichen Kalender. Wie soll man sich auf einen Tag einigen, wenn verschiedene Zeitmaße gelten? Schon immer haben Sonnen- und Mondzyklus eine Rolle bei der Berechnung der Tage eine bedeutsame Rolle gespielt. Doch erst im 16. Jahrhundert gelang es, einen stimmigen Kalender zu schaffen – den Gregorianischen Kalender.
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Der gregorianische Kalender ist in den meisten Ländern der Welt, so auch in Deutschland, der gültige Kalender. Die orthodoxe Kirche in Russland lehnt ihn unverändert ab, was den Staat aber nicht daran hinderte, ihn einzuführen. Er orientiert sich am scheinbaren "Lauf" der Sonne und dessen Wendepunkten, ist deshalb ein astronomischer Kalender. An den Start ging er im Jahre 1582 nach Christus. Der wichtigste Protagonist war Papst Gregor XIII.
Es gab auch andere Zeitsysteme in der Geschichte, wie beispielsweise 1793 der französische Revolutionskalender. Nach der Französischen Revolution startete er, 13 Jahre später (1806) war er schon wieder abgeschafft. Er war Ausdruck der Abkehr von der bisherigen gesellschaftlichen Ordnung. Das sollte sich auch im Kalendersystem zeigen. Und so funktioniert er: Das Jahr wurde in zwölf Monate geteilt, jeder Monat hatte 30 Tage. Am Jahresende gab es fünf oder sechs Tage obendrauf als Feiertage. Ein Monat bestand aus drei Dekaden zu je zehn Tagen, der Tag aus zehn Stunden, die Stunde aus zehn weiteren Teilen und so weiter. Neben dem Revolutionskalender gibt es weitere.
Welche Idee steckt hinter dem Gregorianischen Kalender?
Sonne und Mond, so steht es im Buch Genesis (das erste Buchkapitel der Tora und der Bibel), sind die Grundlage für die Zeitrechnung in Tage, Jahre, Stunden, Minuten und Sekunden. Ein Jahr ist also die Zeit, in der die Erde einmal die Sonne umrundet. Ärgerlich war nur, dass Sonne und Mond nicht synchron laufen. Das bereitete der Wissenschaft viel Jahre Kopfzerbrechen.
Ein Erdumlauf des Mondes dauert etwa 29 Tage, 12 Stunden. Ein Mondjahr von 12 Monaten hat deshalb eine Dauer von 354 Tagen. Das Sonnenjahr dauert aber 365 Tage, 5 Stunden, 48 Minuten und 46 Sekunden. Ergebnis: Das Sonnenjahr ist rund 11 Tage länger als das Mondjahr. Erste Idee, um die Differenz auszugleichen: Ab und zu im Kalender einen 13. Schaltmonat einfügen.