Schließt Rosenthal seine Shops? Selber Porzellanhersteller äußert sich zu aktueller Lage
Autor: Ralf Welz
Selb, Mittwoch, 01. Mai 2024
Der Porzellanhersteller Rosenthal aus Selb befindet sich im Restrukturierungsprozess. Das Unternehmen plant umfassende Stellenstreichungen. Kommt es nun auch zur Schließung der firmeneigenen Shops?
Die Firma Rosenthal steht gegenwärtig vor größeren Herausforderungen. Ende März hatte der bekannte Hersteller von Porzellan, Glas und Keramik und anderen Haushaltswaren einen empfindlichen Abbau von Arbeitsplätzen angekündigt. Das Traditionsunternehmen mit Sitz in Selb (Landkreis Wunsiedel) will sich demnach von knapp 100 seiner Beschäftigten trennen - und damit von fast 15 Prozent der gesamten Belegschaft.
Laut Eigenaussage arbeiten bei Rosenthal aktuell knapp 700 Mitarbeiter. Davon seien rund zwei Drittel in den Werken am Rothbühl in Selb und in Speichersdorf sowie im Zentrallager tätig. Rund ein Drittel sei in der Hauptverwaltung und in den Shops des Interior-Spezialisten beschäftigt. Wo genau der geplante Abbau von fast 100 Arbeitsplätzen stattfinden soll, ist gegenwärtig noch unklar. Laut einem Medienbericht spielt die Firma momentan mit dem Gedanken, ihre Markenshops zu schließen. inFranken.de hat Rosenthal diesbezüglich um eine Stellungnahme gebeten.
Rosenthal-Shops auf der Kippe? Oberfränkischer Porzellanhersteller schildert Restrukturierungsprozess
Dem besagten Bericht zufolge stellt Rosenthal seine hauseigenen Shops angeblich zur Disposition. Bei den Standorten handelt es sich um einerseits um Outlet-Center - etwa in Ingolstadt und Wolfsburg. Andererseits betreibt der oberfränkische Porzellanproduzent sogenannte Concession-Shops. Diese finden sich in Kaufhäusern - etwa im berühmten KaDeWe in Berlin oder in der Galeria-Karstadt-Filiale an der Nürnberger Lorenzkirche. Laut Firmenwebseite gibt es gegenwärtig bundesweit 18 Verkaufsflächen.
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Erwägt Rosenthal tatsächlich die Schließung seiner eigenen Shops? Laut einer Unternehmenssprecherin fußt der entsprechende Artikel "auf nicht bestätigten Informationen". Diese seien dem Medium vermutlich zugespielt worden. Bei den im Medienbericht getätigten Darlegungen handele es sich "um Mutmaßungen und nicht um finale Ergebnisse aus den momentan laufenden Gesprächen zwischen der Geschäftsführung und dem Betriebsrat von Rosenthal", betont die Sprecherin,
Hinsichtlich der Zukunft der Rosenthal-Shops gebe es "noch keine offiziellen Informationen". Aktuell befinde sich man mitten im Restrukturierungsprozess - aus diesem Grund könne man "leider keine Zwischenergebnisse aus den Gesprächen" kommunizieren. Welche Maßnahmen infolge der Restrukturierung konkret vorgesehen sind, ist derzeit noch unbekannt.
Verhandlungen mit Betriebsrat: Unternehmen will Update geben, sobald "belastbare Ergebnisse" vorliegen
"Die Unternehmensleitung hat einen Zeitraum bis zum 30.06.2024 vorgesehen, um erste Ergebnisse aus den Verhandlungen mit dem Betriebsrat ins Geschäftsjahr einfließen lassen zu können", erklärt die Rosenthal-Sprecherin.
Entsprechende Schritte werden demnach bekannt gegeben, sobald "belastbare Ergebnisse" vorliegen, heißt es vonseiten der Firma Rosenthal mit Sitz in Selb.
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